Tennis

Sensation bleibt aus: Noha Akugue verpasst 1. Turniersieg

Marathon-Frau Siegemund siegt zweimal an einem Tag

Die Sensation bleibt aus: Noha Akugue verpasst ersten Turniersieg

Sie verpasste ihren ersten Turniersieg: Noma Noha Akugue

Sie verpasste ihren ersten Turniersieg: Noma Noha Akugue IMAGO/pepphoto

Noma Noha Akugue war die Sensation in dieser Woche in Hamburg. Die 19-Jährige stürmte dank erfrischenden Auftritten gleich bei ihrer ersten WTA-Veranstaltung ins Finale - und hatte die Möglichkeit, als er erste deutsche Siegerin seit Steffi Graf am Rothenbaum zu gewinnen. Dafür galt es aber noch die Hürde Arantxa Rus aus den Niederlanden zu überwinden. 

Die Favoritenrolle hatte die 32-jährige Rus, die zwar noch nie ein WTA-Turnier, dafür aber satte 32 Turniere auf der zweitklassigen ITF-Tour gewonnen hat. Die Niederländerin verfügte ganz klar über viel mehr Erfahrung und ist auch in der Weltrangliste deutlich besser platziert. Rus ist Nummer 60 der Welt, Noha Akugue gerade einmal 207. - diesen krassen Unterschied spiegelte dann auch Satz 1 wieder. Die deutsche Tennis-Hoffnung agierte unfassbar nervös, erlaubte sich viele Fehler und wurde von der abgeklärten Rus nach Strich und Faden auseinandergenommen.

Steigerung in Satz zwei

Mit 0:6 ging der erste Satz verloren, Noha Akugue hatte Lehrgeld bezahlt. Durchgang zwei wurde dann allerdings offener. Vor den Augen von Andrea Petkovic steigerte sich Noha Akugue zusehends, stabilisierte sich vor allem bei eigenem Service, bewegte sich besser und gestaltete das Match nun offener.

Die 19-Jährige wusste das Publikum hinter sich, jeder Punkt wurde gefeiert, doch ihre eigentlich starke Vorhand bereitete weiter Probleme. Immer wieder fehlte es an Präzision, Rus nahm die Geschenke nur allzu gerne an. 

Nervosität gibt den Ausschlag

Im zehnten Spiel des Durchgangs wurde es dann so richtig spannend, die Deutsche schlug gegen den Matchverlust auf, Rus spielte clever und holte sich mit einem starken Return die erste Matchbälle, die Noha Akugue jedoch abwehrte und ihr Service schließlich durchbrachte. Etwas später war dann klar, dass der Satz im Tiebreak entschieden werden würde. 

Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr das Turnier gewinnen kann.

Noma Noha Akugue

In diesem agierte die Deutsche, die sich über das gesamte Match hinweg 46 unerzwungene Fehler (!) leistete, dann wieder zu nervös und machte ihrer Gegnerin so das Leben leicht. Rus gewann am Ende 6:0, 7:6 (7:3) und bejubelt anschließend ihren ersten Titel überhaupt auf der WTA-Tour. 

Noha Akugue war trotz Niederlage am Ende glücklich über ihren großen Erfolg, mit dem kaum jemand gerechnet hatte, die 19-Jährige bedankte sich in einem sympathischen Interview bei den Zuschauern für den erhaltenen Support und bei ihrem Team sowie ihrer Familie - und sie kündigte an: "Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr zurückkommen und dann das Turnier vielleicht gewinnen kann. Das ist mein großes Ziel."

Siegemund feiert zwei Siege an einem Tag

Im polnischen Warschau kam es indes zu einem deutschen Halbfinalduell. Laura Siegemund bezwang zunächst Lucrezia Stefanini aus Italien mit 7:6 (7:5), 5:7, 6:3 - das Match konnte am Vortag wegen Regens nicht wie geplant stattfinden - und buchte in einem fast dreieinhalbstündigen Match ihr Semifinale gegen Tatjana Maria, die bereits am Freitag unter die letzten Vier gezogen war. Anschließend gab es ein weiteres Marathon-Match zwischen den beiden DTB-Spielerinnen: Siegemund setzte sich nach knapp drei Stunden mit 5:7, 6:3, 6:4 durch.

drm

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