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Niederländer wird neuer Boss bei Borussia Dortmund
Peter Bosz heißt der Nachfolge von Thomas Tuchel bei Borussia Dortmund. Doch wer ist dieser Trainer, der Ajax ins Europa-League-Finale führte? Seine Vorbilder, seine Fünf-Sekunden-Regel und seine 3,5 gegen Dortmund: Bosz in 15 Fakten. imago
Es war Ajax in der abgelaufenen Saison wahrlich anzusehen: Bosz liebt das Offensivspiel. "Würde meine Mannschaft nur verteidigen und zerstören wie ich früher, würde mir das nicht gefallen", erklärte der frühere Sechser unlängst dem "Guardian". "Ich habe mir gedacht, wenn ich schon auf der Bank sitzen muss, mache ich mir wenigstens einen schönen Nachmittag. Und wenn ich den habe, haben ihn die Fans auch." Man sagt, Bosz gewinne lieber 5:4 als 1:0. imago
Bei Ajax etablierte Bosz die sogennante Fünf-Sekunden-Regel: So lange brauche der Gegner in der Regel, um nach einem Ballgewinn seine Formation wieder zu finden - das sei der beste Moment, um den Ball zurückzuerobern. "Barcelona hatte die Drei-Sekunden-Regel, aber wir sind nicht Barcelona. Also habe ich noch zwei Sekunden hinzugefügt." imago
Ajax war unter Bosz meist weit aufgerückt, Pressing war das oberste Gebot. Und zwar "nicht ein Spieler, sondern die ganze Mannschaft", wie er betont. Junge Spieler hätten nach Ballgewinn immer das instinktive Gefühl, sich gleich wieder zurückziehen zu müssen - das stellte Bosz in Amsterdam ab. "Wir wollen den Ball gleich zurück." imago
Und so tickte Bosz schon immer, seit seiner ersten Trainerstation, dem Amateurklub AGOVV Apeldoorn in seiner Heimatstadt. Aus seiner Bewunderung für Pep Guardiola machte er nie einen Hehl, auch er liebt das schöne, offensive, stets nach vorne gerichtete Spiel. Es gibt ja auch eine Gemeinsamkeit zwischen beiden (abgesehen von der markanten Glatze): Guardiolas Lehrer ist Boszs großes Idol... imago
Bosz ist ein niederländischer Fußball-Nerd - da kommt er an Johan Cruyff nicht vorbei. "Ich hatte nur ein Idol", sagt er, über Cruyff sammelte er alles. Sein Glück, dass dessen Sohn Jordi Sportdirektor bei Maccabi Tel Aviv ist, Boszs Arbeitgeber von Januar bis Juni 2016. Und so traf er den großen Cruyff kurz vor dessen Tod noch. "Ich habe nur zugehört. In einer Woche habe ich genug für zehn Jahre gelernt." imago
Fünf Jahre spielte Bosz als Profi bei Feyenoord Rotterdam, wurde Meister und dreimal Pokalsieger. Am Ende ließ er seine Spielerkarriere bei JEF United in Japans J-League ausklingen, dort hatte er bereits drei Jahre vorher mal für eine Saison gespielt. Der Wunsch, Trainer zu werden, war da aber schon längst ausgeprägt: "Ich wusste es, seit ich 16 war." imago
Als 34-Jähriger wechselte Bosz im Januar 1998 für ein halbes Jahr zu Hansa Rostock, spielte 14-mal in der Bundesliga (ein Assist) - Hansa wurde sensationell Sechster. Auch gegen Borussia Dortmund spielte er, Rostock gewann das Heimspiel mit 3:1. Boszs kicker-Note: 3,5. imago
Für die niederländische Nationalelf absolvierte Bosz immerhin acht Länderspiele, nahm an der EM 1992 teil, bei der Oranje im Halbfinale am späteren Europameister Dänemark scheiterte. Sein einziger Einsatz dauerte zwei Minuten - beim 3:1 gegen Deutschland in der Vorrunde wurde er kurz vor Schluss eingewechselt. imago
"Wichtig ist uns immer, dass sich der Trainer komplett auf den BVB einlässt und mit uns gleichgerichtet die Strategie entwickelt. Wichtig ist uns auch, dass wir mit einer Sprache sprechen", hatte BVB-Sportdirektor Michael Zorc kürzlich im kicker gesagt. Das mit der Sprache trifft bei Bosz zu: Er spricht fließend Deutsch. imago
Mit Tuchel fanden Dortmunds Verantwortliche am Ende keine gemeinsame Basis mehr, Bosz kennt zumindest beide Seiten: Ab 2006 war er drei Jahre lang Technischer Direktor von Feyenoord Rotterdam - in einer Zeit, in der Feyenoord mit vielen Problemen zu kämpfen hatte und der sportliche Erfolg (abgesehen vom Pokalsieg 2008) weitgehend ausblieb. imago
Bosz will intelligente Spieler, nicht unbedingt intelligente Menschen in seiner Mannschaft - das erklärte er dem "Guardian": "Mir ist egal, wie sie in der Schule waren. Ich habe Typen getroffen, die in der Uni waren, aber keine intelligenten Spieler. Intelligente Spieler antizipieren, unintelligente reagieren - immer. Du musst wissen, was passiert, nicht, was gerade passiert ist." imago
Bei Ajax leitete Bosz einen personellen Umbruch ein, als er das Traineramt vorigen Sommer, von Tel Aviv kommend, übernahm. Das war mutig - Bosz war ja auch noch lange Jahre für Erzrivale Feyenoord tätig gewesen. Doch es funktionierte. Er setzte voll auf die Jugend, führte eine Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von 22,5 Jahren ins Europa-League-Finale. Talente entwickeln, das kann Bosz. imago
Was Bosz mit Tuchel gemein hat? Die Lust am Offensivspiel, die Akribie - und die Fähigkeit, sich für Topklubs interessant zu machen, ohne bis jetzt einen Titel gewonnen zu haben (so wie Tuchel 2015). Mit Heracles Almelo stieg Bosz 2005 in die Eredivisie auf, mit Maccabi Tel Aviv wurde er Vizemeister und Vizepokalsieger, mit Ajax Vizemeister und Vize-Europa-League-Sieger. In der CL-Quali war Ajax zuvor an Rostow klar gescheitert. imago
Unter Tuchel verlor der BVB zwei Jahre lang kein Heimspiel, und auch Boszs Mannschaften waren zuletzt echte Heimmächte: Ajax musste in der gesamten Saison 2016/17 wettbewerbsübergreifend nur einmal in der Liga (1:2 gegen Willem II Tilburg am 20. August 2016) eine Heimniederlage hinnehmen, während seiner sechs Monate in Tel Aviv verlor er überhaupt kein Ligaspiel. imago
Bundesliga-Fan ist Bosz schon länger, schon als Jugendlicher verfolgte er samstags im TV, was sich in der großen Nachbarliga tat. Neben ihm: seine Großmutter - eine Anhängerin des FC Schalke 04. imago