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Die Elf der Daheimgebliebenen: Wer bei Frankreich gar nicht mitspielt

Nkunku, Pogba & Co.

Die Elf der Daheimgebliebenen: Wer bei Frankreich gar nicht mitspielt

Nur drei Spieler, ohne die es Frankreich ins Finale geschafft hat: Christopher Nkunku, Paul Pogba und Moussa Diaby.

Nur drei Spieler, ohne die es Frankreich ins Finale geschafft hat: Christopher Nkunku, Paul Pogba und Moussa Diaby. imago images (3)

Einerseits war Didier Deschamps in den letzten Wochen nicht zu beneiden, andererseits schon. Reihenweise brachen ihm die Stars weg: Ballon-d'Or-Gewinner Karim Benzema, die so wichtige Mittelfeld-Achse Paul Pogba - N'golo Kanté, Bundesliga-Toptorschütze Christopher Nkunku.

Dass die Equipe Tricolore wie 2018 - damals übrigens auch ohne Benzema - trotzdem im Finale steht, ist nur ein weiterer Beweis für den scheinbar unerschöpflichen Pool an herausragenden Fußballspielern, die für Frankreich spielen könnten. Die Talentförderung sucht international ihresgleichen - und sorgt dafür, dass Deschamps selbst ohne eine Reihe an Stars noch das qualitativ vielleicht hochwertigste Team des Turniers ins Rennen schicken konnte. Und trotzdem eine Reihe an Spielern erst gar nicht berücksichtigte.

So gab Leverkusens Geschäftsführer Simon Rolfes zu Protokoll, dass Flügelstürmer Moussa Diaby "in jedem anderen Land in der Startelf" stehen würde, bei Frankreich fuhr er trotz der vielen Ausfälle nicht einmal mit nach Katar. Damit ist Diaby allerdings nicht alleine. Die Auswahl der Spieler, die - aus verschiedenen Gründen - nicht eingesetzt wurden, hätte bei der WM wohl auch zum Kreis der Titelanwärter gehört. Eine fiktive Startelf hätte so aussehen können:

Mike Maignan (27): Der Milan-Keeper wurde in der vergangenen Saison zum besten Torhüter der Serie A gewählt, war für die WM als Ersatz für Hugo Lloris vorgesehen. Wegen einer Wadenverletzung verpasste er das Turnier.

Ferland Mendy (27): Beim Champions-League-Sieger Real Madrid ist Mendy hinten links gesetzt, bei der Equipe Tricolore nicht: Deschamps vertraute auf der Position auf Lucas und Theo Hernandez und nominierte Mendy erst gar nicht.

Presnel Kimpembe (27): Der erfahrene Innenverteidiger von Paris St. Germain hätte bei der WM eigentlich gemeinsam mit Raphael Varane das Defensiv-Zentrum bilden sollen, verletzte sich aber an der Achillessehne und wurde nicht mehr rechtzeitig fit.

Wesley Fofana (21): Mehr als 80 Millionen Euro überwies der FC Chelsea im Sommer für den Innenverteidiger, ein A-Länderspiel für Frankreich hat er wegen der starken Konkurrenz aber noch gar nicht absolviert. Wegen einer Knieverletzung wäre er für den WM-Kader aber auch nicht infrage gekommen.

Nordi Mukiele (25): Bei RB Leipzig zählte Mukiele zu den besten Rechtsverteidigern der Bundesliga, auch bei Paris St. Germain ist er Stammspieler. Für Frankreich kam Mukiele aber erst auf ein einziges Länderspiel.

Welche Klubs haben für die meisten WM-Tore gesorgt?

Paul Pogba (29): Beim Titelgewinn 2018 war Pogba unumstrittener Anführer, nach einer langwierigen Verletzung inklusive Rückschlag wenige Wochen vor Turnierstart wurde er für das Turnier 2022 nicht rechtzeitig fit.

N'golo Kanté (31): Der Abräumer war gemeinsam mit Pogba eines der großen Prunkstücke 2018. Der Chelsea-Star musste sich im Oktober einer Operation am Oberschenkel unterziehen.

Moussa Diaby (23): Leverkusens Sprinter fiel dem französischen Überangebot auf den Flügeln zum Opfer: Hinter Mbappé, Dembelé & Co. war kein Platz mehr für einen der schnellsten Spieler der Bundesliga.

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Christopher Nkunku (25): In die WM-Pause ging Leipzigs Edeltechniker als Führender der Bundesliga-Torschützenliste. Nkunku war bereits für die WM nominiert, erlitt im Training aber einen Außenbandriss und musste wieder abreisen.

Wissam Ben Yedder (32): Der Kapitän der AS Monaco ist seit Jahren einer der Top-Spieler der Ligue 1, bei Deschamps aber bestenfalls Joker. Trotz einer starken Saison im Fürstentum (zehn Tore in 21 Pflichtspielen) wurde er nicht für das Aufgebot berücksichtigt.

Karim Benzema (34): Das WM-Aus des wohl besten Mittelstürmers der Welt war schon bestätigt, zuletzt regten sich vage Spekulationen um einen Final-Einsatz. Ins Finale geschafft hat es Frankreich jedenfalls ganz ohne Benzema.

mib