Trainer Rudi Völler hatte nicht weniger als 14 Absagen zu verkraften. Nichstdestotrotz zeigte sich der Teamchef vor der Partie zuversichtlich, eine Formation gefunden zu haben, die gegen Serbien und Montenegro den Sieg einfahren können sollte.
Torsten Frings sollte die ordnende Hand im Mittelfeld geben, doch dem Dortmunder gelang dies nur phasenweise. Die deutsche Mannschaft hatte zwar über weite Strecken der ersten Halbzeit die Kontrolle über das Spiel, doch zwingende Chancen ergaben sich kaum. Die Mannschaft von Trainer Savicevic baute auf eine verstärkte Defensive und ließ der Völler-Elf somit kaum Platz, um den finalen Pass zu spielen.
Die Elf vom Balkan hatte sogar die größte Chance der ersten 45 Minuten: Nach einem langen Abschlag und einer Kopfballverlängerung von Milosevic lief Jestrovic allein aufs Tor der DFB-Elf zu, doch Rost ging dazwischen und bekam den Ball ins Gesicht (18.). Ein Aktivposten im Spiel der Deutschen war der Herthaner Michael Hartmann, der auf der linken Defensivseite einige Offensivakzente setzen konnte.
Im zweiten Abschnitt hatte zunächst wieder Schalkes Keeper Frank Rost Gelegenheit sich auszuzeichnen. Zwei Mal prüfte Milosevic den Schlussmann, aber Rost behielt in beiden Duellen die Oberhand. Nach diesen Schrecksekunden bekam der Vizeweltmeister das Spiel etwas besser in Griff. Vor allem die Einwechslung von Miroslav Klose hauchte dem Offensivspiel der Deutschen mehr Leben ein. Für das siegbringende Tor zeichnete sich allerdings ein Mittelfeldspieler verantwortlich. Sebastian Kehl probierte es aus gut 30 Metern mit seinem linken Fuß und der Torwart der serbisch-montenegrinischen Mannschaft Jevric klatschte sich den Ball ins eigene Netz.
Fortan spielte die Völler-Elf mit mehr Mumm nach vorne und hätte bei einigen Chancen das Ergebnis noch in die Höhe schrauben können. Allerdings hatte die Savicevic-Elf den Ausgleich durch den Routinier Mijatovic auf dem Fuß, doch sein Schuss von der Strafraumgrenze strich haarscharf vorbei.
Unter dem Strich fuhr die enorm ersatzgeschwächte deutsche Mannschaft einen verdienten Sieg ein, da sie über die gesamte Spieldauer das engagiertere Team war und nach dem Führungstor auch einige spielerische Akzente setzte. Die Gäste vom Balkan zeigten den erwartet guten Kombinationsfußball und spielte die deutsche Hintermannschaft mehrmals aus.