3. Liga

Boyd": Diese Bindung möchte ich nicht kaputt machen"

HFC-Coach Ristic befürchtet lange Ausfallzeit bei Landgraf

"Den muss ich auf jeden Fall herausheben": Boyds Sonderlob für Bolay

Brachte den SV Waldhof Mannheim mit seinem Doppelpack auf Kurs: Terrence Boyd.

Brachte den SV Waldhof Mannheim mit seinem Doppelpack auf Kurs: Terrence Boyd. IMAGO/Eckehard Schulz

Das Auftaktspiel des 23. Spieltags in der 3. Liga hatte einiges zu bieten. So erlebten die Zuschauer im Leuna Chemie Stadion am Freitagabend nicht nur insgesamt fünf Treffer, sondern auch, wie sowohl der Hallesche FC als auch die Gäste aus Mannheim die Partie in Unterzahl beendeten. Die Gründe hierfür waren jedoch unterschiedliche.

Bei Landgraf "ist auf jeden Fall etwas kaputt"

Bereits in der 83. Minute hatte Waldhof-Innenverteidiger Malte Karbstein den Platz vorzeitig verlassen müssen, als ihn Schiedsrichter Patrick Ittrich nach einem letztlich elfmeterwürdigen Foulspiel mit glatt Rot des Feldes verwiesen hatte. Eine durchaus harte Entscheidung des Unparteiischen, die es aus Sicht von Mannheims Coach Rüdiger Rehm nichtsdestotrotz zu akzeptieren gilt.

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Länger als Karbsteins Ausfallzeit werden derweil wohl die Hallenser auf ihren Kapitän Niklas Landgraf verzichten müssen. In Folge eines unglücklichen Sturzes hatte der 27-Jährige zwar erst einmal unter Schmerzen weitergespielt, ehe es wenige Minuten vor dem Ende dann aber doch nicht mehr funktionierte.

Am "MagentaSport"-Mikrofon äußerte sich HFC-Trainer Sreto Ristic nach der Partie zur Verletzung seines Innenverteidigers - und fand dabei keine allzu hoffnungsvollen Worte: "Es ist auf jeden Fall etwas kaputt. Also eine Schultereckgelenkssprengung oder irgendwas. Das ist auf jeden Fall nicht gut. Jetzt hoffen wir auf die bestmögliche Diagnose und, dass es nicht so schlimm ist", so der 47-Jährige.

Boyds lobende Worte für Startelfdebütant Bolay

Im Gegensatz zum gegnerischen Coach begab sich Terrence Boyd wenige Minuten später zumindest mit einem verhaltenen Lächeln auf den Lippen zum Interview, wenngleich auch beim Ex-Hallenser die Stimmung nicht gänzlich positiv war. Zu viele Gedanken, auch abseits des Fußballplatzes, schwirrten dem Doppelpacker hierfür augenscheinlich durch den Kopf.

Doch erst einmal hatte auch Boyd zufrieden auf das "Erfolgserlebnis" zurückblicken können, durch das die Mannheimer den Rückstand auf Halle und das rettende Ufer vorerst auf einen Punkt verkürzen konnten. Während der 32-Jährige über "seltsame Gefühle" im Zusammenhang mit dem ersten Wiedersehen mit seinem Ex-Klub berichtete, für den er zwischen 2019 und 2022 insgesamt 90 Pflichtspiele (40 Tore, 17 Assists) absolviert hatte, stellte er vor allem die Leistung eines Mitspielers in den Vordergrund. Luca Bolay

Boyd meldet sich mit Doppelpack in Mannheim an: "Druck ist gewaltig"

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"Den muss ich auf jeden Fall herausheben", meinte Boyd. Der 21-jährige Startelfdebütant, der unter anderem den zweiten Treffer des Angreifers vorbereitet hatte, habe aus Sicht des Doppelpackers "eine überragende Leistung" abgeliefert, die er am Ende "dann auch noch mit einer Vorlage gekrönt" hat. "Hat mich sehr, sehr gefreut für den Jungen", erklärte der Routinier.

Wechsel nach Mannheim? "Entscheidung eines Familienvaters"

Für Boyd persönlich war das Spiel aufgrund seines Doppelpacks und des Dreiers natürlich an sich ein äußerst erfolgreiches, der Druck ist und bleibt jedoch "gewaltig" - und zwar auch "privater Natur". Mit dem Winterwechsel von Kaiserslautern nach Mannheim hat sich der Stürmer nicht nur Freunde gemacht, damit müsse er nun schlichtweg "auch leben."

Seine Entscheidung habe er aber aus einem triftigen Grund gefällt, denn es sei die "Entscheidung eines Familienvaters" gewesen. Dem gebürtigen Bremer sei es "am Ende des Tages als Privatperson wichtiger", in der Nähe seiner Familie zu sein, "als dass ich zwei Jahre Kleinkind-Alter von meinen Kindern nicht präsent bin.  Ich habe hoffentlich noch ein bisschen Leben vor mir - und nochmal: Diese Bindung möchte ich nicht kaputt machen nur durch den Beruf 'Fußball.'"

jko

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