Eishockey

DEL-Spieler sollen auf Teile ihres Gehalts verzichten

Zur Lizenzerteilung für die Saison 2020/21

DEL-Spieler sollen auf Teile ihres Gehalts verzichten

Einigkeit auch beim Gehaltsverzicht? Die Profis der Düsseldorfer EG und der Nürnberg Ice Tigers (schwarze Trikots) beim Handshake nach der Partie.

Einigkeit auch beim Gehaltsverzicht? Die Profis der Düsseldorfer EG und der Nürnberg Ice Tigers (schwarze Trikots) beim Handshake nach der Partie. imago images

Denn um die Lizenz für die kommende Saison zu erhalten, müssen die 14 Vereine der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ihre Spieler-Gehälter um 25 Prozent reduzieren. "Bestandsverträge sollen so geändert werden, dass 25 Prozent des Gehalts von einer garantierten Zahlung in eine Variable umgewandelt werden. Für Neuverträge soll das direkt so festgehalten werden", erklärte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke. Dabei ist der variable Anteil des Gehalts an den Umsatzerlösen des Vereins gekoppelt. Auf diese Regelung haben sich die Klubs angesichts der wirtschaftlichen Bedrohung durch die Corona-Krise geeinigt.

DEL will alle 14 Klubs "wirtschaftlich in die neue Saison bekommen"

Die freiwillige Zustimmung etlicher Spieler wird somit zur Voraussetzung der Lizenzerteilung für die Spielzeit 2020/21. Selbst Vereinen, die auch ohne Gehaltssenkung einen ausgeglichenen Haushalt nachweisen könnten, würde demnach ohne Zustimmung der Spieler die Lizenz verweigert. Der Liga ist bewusst, dass die "Freiwilligkeit" des Verzichts ein Problem darstellen könnte. "Aber wenn die Spieler 'nein' sagen, schaden sie ihren Klubs", meinte Tripcke. "Klar ist: Es geht jetzt schon ans Eingemachte. Wir wollen alle 14 Klubs wirtschaftlich gesund in die neue Saison bekommen", führte Tripcke weiter aus. Allerdings müssen die Spieler im Optimalfall nicht allzu große finanzielle Einbußen befürchten. Denn wenn ein Verein seine Einnahmen wieder auf 75 bis 100 Prozent auf das Niveau der Vorsaison anheben kann, soll das variable Gehalt "anteilig aufgestockt" werden. Die Klubbesitzer sollen auf jeden Fall von diesem Verzicht nicht profitieren, "alle Erlöse werden ohnehin in das Team reinvestiert".

Tripcke: "Fairste Lösung" - Blaupause für andere Sportarten?

Momentan sind die Verhandlungen zwischen Liga, Klubs und Spielern bereits angelaufen. Tripcke hofft auf einen positiven Verlauf. "Wir wollen, dass alle mitmachen", sagte Tripcke: "Wenn die großen Klubs nicht mitmachen, wird es die kleinen zerreißen." Natürlich seien die Spieler nicht begeistert, "aber es ist die fairste Lösung". Sie könnte, glaubt der DEL-Geschäftsführer, "eine Blaupause für andere Ligen sein".

Bis zum 31. August sind Sport-Veranstaltungen mit Publikum verboten. Da die DEL-Klubs besonders von Zuschauereinnahmen abhängig sind, kommen sogenannte Geisterspiele nur für einen begrenzten Zeitraum infrage. Und die Dauerkartenverkäufe für die kommende Saison haben deutlich nachgelassen, auch weil niemand weiß, wann und falls ja, wie viele Zuschauer wieder in die Hallen dürfen. Die Liga geht davon aus, dass die Einnahmen der Klubs wegen der Corona-Krise vor allem in den Bereichen Zuschauer und Sponsoring deutlich sinken werden.

jer/dpa/sid