Relativ zeitig nach dem scharfen Start machte sich ein Quartett auf die Flucht. Allerdings durften die vier Ausreißer nicht wegfahren und dies lag an Nicki Terpstra. Der Niederländer vom Team OmegaPharma-Quickstep bedeutete eine Gefahr für Castroviejo, so dass Movistar zur Verfolgung blies. Allerdings hatte Terpstra ein Einsehen und ließ sich zurückfallen.
Sofort drosselte das Hauptfeld das Tempo, Javier Chacon (Andalucia), Javier Aramendia (Caja Rural) und Mikhail Ignatiev (Katusha) konnten sich anschließend schnell einen größeren Vorsprung erarbeiten. Allerdings wurden sie vom Peloton an der langen Leine gehalten, mehr als fünf Minuten durften sie nicht wegfahren.
Nach dem Anstieg zum Alto de la Chapela, einer Bergwertung der 3. Kategorie, halbierte sich der Vorsprung der Ausreißer. So war schnell klar, dass es zu einer Massenankunft kommen würde. Als Erster gab Chacon klein bei, doch rund zwölf Kilometer vor dem Ziel war auch die Flucht von Aramendia und Ignatiev beendet.
In einem hektischen Finale versuchte es Sergey Lagutin (Vacansoleil) noch einmal mit einem Alleingang, doch auch der Usbeke wurde wieder gestellt. Gegen Ende kämpften dann die Teams von Orica-GreenEdge und Argos-Shimano um den Sieg. Mit dem besseren Ende für Argos-Shimano: Degenkolb setzte sich gegen Davis durch und feierte seinen größten Erfolg im Profibereich.
"Ich habe jetzt einen Etappensieg bei einer der drei großen Landesrundfahrten. Das kann mir keiner mehr nehmen", sagte Degenkolb, der im vergangenen Jahr als Zweitplatzierter der 12. Etappe bereits knapp an seinem ersten Erfolg bei der Spanien-Rundfahrt vorbeigeschrammt war: "Der Sprint ging am Ende nur noch über die Kraft. Aber das ist es, warum ich hier bin. Das ist, was ich kann. Am Ende war ich der Stärkste", sagte Degenkolb nach dem Rennen, das die Fahrer bei Temperaturen von fast 40 Grad absolviert hatten.
In der Gesamtwertung gab es keine Veränderungen, Castroviejo (Movistar) verteidigte sein Rotes Trikot als Gesamtführender. OmegaPharma-Quickstep-Kapitän Tony Martin verlor aber 1:49 Minuten und fiel zurück.
Am Montag könnte es bereits einige Verschiebungen in der Gesamtwertung geben. Denn auf der 3. Etappe über 155,3 Kilometer von Faustino nach Eibar warten gleich vier Bergwertungen auf die Fahrer. Besonders der Schlussanstieg hinauf zum Alto de Arrate (1. Kategorie) hat es in sich.
2. Etappe, Pamplona - Viana (181,4 km):
1. John Degenkolb (Erfurt) - Argos-Shimano 4:38:40 Std.; 2. Allan Davis (Australien) - Orica GreenEdge + 0:01 Min.; 3. Ben Swift (Großbritannien) - Sky; 4. Elia Viviani (Italien) - Liquigas-Cannondale; 5. Klaas Lodewyck (Belgien) - BMC; 6. Vicente Reynes (Spanien) - Lotto-Belisol; 7. Davide Cimolai (Italien) - Lampre-ISD; 8. Gianni Meersman (Belgien) - Lotto-Belisol; 9. Manuel Cardose (Portugal) - Caja Rural; 10. Daniele Bennati (Italien) - Radioshack- Nissan; ... 74. Grischa Niermann (Hannover) - Rabobank; 83. Linus Gerdemann (Münster) - Radioshack-Nissan; 134. Simon Geschke (Kelmis/Belgien) - Argos-Shimano; 167. Johannes Fröhlinger (Freiburg) - Argos-Shimano alle gleiche Zeit; 191. Tony Martin (Kreuzlingen/Schweiz) - Omega-Quick Step + 1:49
Gesamtwertung, nach der 2. Etappe:
1. Jonathan Castroviejo (Spanien) - Movistar 4:57:31 Std.; 2. Nairo Quintana (Kolumbien) - Movistar + 0:01 Min.; 3. Javier Moreno (Spanien) - Movistar; 4. Alejandro Valverde (Spanien) - Movistar; 5. Benat Intxausti (Spanien) - Movistar alle gleiche Zeit; 6. Juan Cobo (Spanien) - Movistar + 0:04; 7. Dennis van Winden (Niederlande) - Rabobank + 0:10; 8. Niki Terpstra (Niederlande) - Omega-Quick Step; 9. Kevin de Weert (Belgien) - Omega-Quick Step; 10. Alessandro Ballan (Italien) - BMC alle gleiche Zeit; ... 79. John Degenkolb (Erfurt) - Argos-Shimano + 0:47; 94. Linus Gerdemann (Münster) - Radioshack-Nissan + 0:55; 102. Johannes Fröhlinger (Freiburg) - Argos-Shimano + 0:59; 119. Grischa Niermann (Hannover) - Rabobank + 1:12; 182. Simon Geschke (Kelmis/Belgien) - Argos-Shimano + 3:18; 189. Tony Martin (Kreuzlingen/Schweiz) - Omega-Quick Step + 3:50