Der siebte Tagesabschnitt war zwar nicht flach, doch die Erhebungen stellten keine Schwierigkeiten für das Peloton dar. So wurde im Vorfeld ein Massenspurt erwartet. So kam es dann auch, mit dem besseren Ende für Degenkolb.
Zunächst aber bestimmten vier Fahrer das Geschehen. Frantisek Rabon (OmegaPharma-Qucistep), Javier Aramendia (Caja Rural), Bert Lindemann (Vacansoleil) sowie Pabloe Lechuga (Andalucia) machten sich erfolgreich auf die Flucht. Keiner der Fahrer stellte im Gesamtklassement eine Gefahr dar, ihr Vorsprung wuchs schnell an.
Mehr als fünf Minuten Rückstand ließen die Sprinterteams aber nicht zu. Das Rennen verlief relativ ruhig, auch der erste Zwischensprint sorgte nicht für Veränderungen. Je näher das Ziel kam, umso mehr schwand der Abstand zwischen der Spitzengruppe und dem Peloton.
Rund zwölf Kilometer vor dem Feld erfolgte dann der Zusammenschluss, als letzte der ehemals Führenden wurden Lindmann und Rabon gestellt. Nur wenig später kam es zu einem Sturz im Feld. Zu den Leidtragenden gehörte neben Linus Gerdemann (RadioShack-Nissan) auch der Gesamtvierte Rigoberto Uran (Sky). Der Kolumbianer verlor am Ende über eine Minute und ist in der Gesamtwertung nicht mehr in den Top Ten vertreten. Gerdemann benötigte länger, um wieder auf das Rad zu steigen. Der 29-Jährige kam mit über zehn Minuten Rückstand ins Ziel. Ob er sich schwerwiegendere Verletzungen zugezogen hat, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Auch Tony Martin (OmegaPharma-Quickstep) stürzte bereits bei Kilometer 55 Kilometer vor dem Ziel, der Zeitfahr-Weltmeister konnte ebenfalls das Rennen fortsetzen.
An der Spitze wurde das Tempo hochgehalten. Die letzten Kilometer fanden auf der Strecke des Motorland Aragon statt. Die breiten Straßen der Motorsportstrecke sorgten für ein sehr hohes Tempo und für Chancengleichheit auf jeder Position. Die Folge war ein extrem spannender Spurt, in dem Degenkolb bis zur Ziellinie hart kämpfen musste, um Viviani (Liquigas) und Allan Davis (Orica-GreeenEdge) in die Schranken zu weisen.
"Ich bin unfassbar glücklich, das war ein großer Fight", sagte Degenkolb: "Mein Team hat einen ganz starken Job gemacht."
Am Freitag steht die erste richtig harte Bergankunft auf dem Programm. Nach 174,7 Kilometern von Lleida geht es in Andorra hinauf zum 1550 Meter hohen Collada de la Gallina.
7. Etappe: Huesca - Alcaniz/Motorland Aragon (164,2 km):1. John Degenkolb (Gera/Argos-Shimano) 3:48:30 Stunden, 2. Elia Viviani (Italien/Liquigas), 3. Allan Davis (Australien/GreenEdge), 4. Nacer Bouhani (Frankreich/FDJeux), 5. Daniele Bennati (Italien/RadioShack-Nissan), 6. Gianni Meersman (Belgien/Lotto-Belisol), 7. Dennis Van Winden (Niederlande/Rabobank), 8. Jose Rojas (Spanien/Movistar) 9. Lioyd Mondory (Frankreich/AG2R), 10. Ben Swift (Großbritannien/Sky), 11. Davide Vigano (Italien/Lampre), 12. Gert Steegmans (Belgien/QuickStep) alle gleiche Zeit, 13. Simon Clarke (Australien/GreenEdge) 0:02 Minuten zurück, 14. Nicolas Roche (Irland/AG2R), 15. Alberto Contador (Spanien/Saxo Bank) beide gleiche Zeit, ... 71. Johannes Fröhlinger (Gerolstein/Argos-Shimano) 0:37, ... 86. Simon Geschke (Berlin/Argos-Shimano) 0:51, ... 176. Grischa Niermann (Hannover/Rabobank) 7:03, ... 193. Linus Gerdemann (Münster/RadioShack) 10:11. nach Sturz ohne Zeit notiert: Tony Martin (Cottbus/Omega Pharma-Quickstep).
Gesamtwertung:
1. Joaquin Rodriguez (Spanien/Katjuscha) 25:53:04 Stunden, 2. Christopher Froome (Großbritannien/Sky) 0:10 Minuten zurück, 3. Alberto Contador (Spanien/Rabobank) 0:36, 4. Robert Gesink (Niederlande/Rabobank) 0:54, 5. Alejandro Valverde (Spanien/Movistar) gleiche Zeit, 6. Nicolas Roche (Irland/AG2R) 1:04, 7. Bauke Mollema (Niederlande/Rabobank) 1:12, 8. Daniel Moreno (Spanien/Katjuscha) 1:17, 9. Juan Cobo (Spanien/Movistar) 1:34, 10. Sergio Henao (Kolumbien/Sky) 1:39, ... 51. Gerdemann 14:00, ... 76. Fröhlinger 22:25, ... 86. Martin 27:00, 88. Niermann 27:36, ... 130. Degenkolb 38:15, ... 115. Geschke 35:08