Der Trainer: Torgelow setzt auf Erfahrung und verpflichtete unmittelbar vor der Relegation gegen Süd-Oberligist Fortuna Chemnitz den 66-jährigen Jürgen Decker, der am letzten Spieltag noch auf der Bank des Lokalrivalen FC Neubrandenburg gesessen hatte. Mit dem FCN hatte er im Jahr zuvor den Oberliga-Aufstieg geschafft. Seinen größten Erfolg als Trainer feierte Decker 1991, als er mit Uwe Reinders den FC Hansa zum Meister sowie Pokalsieger machte und in die Bundesliga führte. Nun soll er ein Torgelower Märchen schreiben.
Die Mannschaft: Obwohl der TSV mit einer negativen Rückrundenbilanz den Aufstieg fast noch verspielt hätte, soll es keinen totalen Umbruch geben. Das erfolgreiche Sturmduo - Clemens Lange (22) und Daniel Pankau (15) erzielten mehr als zwei Drittel aller Torgelower Treffer -fällt allerdings auseinander, weil der beste Torschütze nach Wismar wechselt. Aufstiegsheld Michael Freyer, der die beiden entscheidenden Tore beim 3:0 n.V. gegen Chemnitz erzielte, bleibt ebenso wie die Dauerbrenner Robert Jager und Marcin Mista. Neben einem Lange-Nachfolger ist man vor allem auf der Suche nach U-23-Spielern, die mit attraktiven Ausbildungsplätzen nach Vorpommern gelockt werden sollen. Zu Beginn letzter Woche weilten zehn Probespieler bei Greif, es gibt aber noch keinen Vollzug.
Der Verein: Als "BSG Nord Max Matern" gehörten die Torgelower zwischen 1971 und 1980 insgesamt fünf Spielzeiten lang der DDR-Liga, der aus 60 Mannschaften bestehenden zweithöchsten Spielklasse, an. Die Eisengießerei Max Matern - damals Namensgeber des Vereins, heute der rund 10 000 Zuschauer fassenden Gießerei-Arena - ist weiterhin ein wichtiger Geldgeber. Dort und bei Trikotsponsor ME-LE, der Firma von Vereins-Chef Dietrich Lehmann, sind auch viele Spieler angestellt.
Dirk Harten