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Deal genehmigt: 49ers Enterprises übernimmt Leeds United

Ära Radrizzani offiziell beendet

Deal genehmigt: 49ers Enterprises übernimmt Leeds United

Die Statue von Klublegende Billy Bremner vor dem Stadion an der Elland Road.

Die Statue von Klublegende Billy Bremner vor dem Stadion an der Elland Road. IMAGO/News Images

Im Juni hatte sich der bisherige Mehrheitsbesitzer Andrea Radrizzani mit 49ers Enterprises, dem Investmentarm des NFL-Franchise San Francisco 49ers, auf den Verkauf seiner Anteile geeinigt. Daraufhin konnte der Genehmigungsprozess in Gang gesetzt werden. Nach Prüfung durch die English Football League (EFL) ist dieser nun abgeschlossen.

49ers Enterprise, das erstmals 2018 in den Klub investierte und zuletzt 44 Prozent der Anteile an Leeds United hielt, erwirbt auch die 56 Prozent, die bislang noch Radrizzani gehörten. Offiziell wurden keine Zahlen veröffentlicht, englischen Medienberichten zufolge liegt der Kaufpreis für Radrizzanis Anteile aber bei 170 Millionen Pfund (knapp 198 Millionen Euro). Ursprünglich hatte sich 49ers Enterprises die Option gesichert, die Anteile im Januar 2024 für ungefähr 500 Millionen Pfund (582 Millionen Euro) zu erwerben. Der Abstieg aus der Premier League machte den Deal um einiges günstiger.

Salary-Cap-Architekt Marathe wird neuer Präsident

Als Präsident von Leeds United wird künftig Paraag Marathe fungieren. Marathe arbeitet seit über 20 Jahren für die 49ers, bei denen er als Architekt des Salary Caps gilt und sich den Ruf als knallharter Verhandlungspartner erworben hat. In Leeds saß der Sohn indischer Einwanderer als Vizepräsident zuletzt bereits im Vorstand. Nun hat er in allen Bereichen das Sagen. Das Tagesgeschäft wird weiterhin der bisherige CEO Angus Kinnear leiten. Vizepräsident und Mitbesitzer wird Rudy Cline-Thomas.

Paraag Marathe

Hat künftige bei Leeds United das Sagen: Paraag Marathe. Getty Images

"Das ist ein wichtiger Moment für Leeds United und wir sind schon mittendrin in harter Arbeit. Dieser Übergang ist ein notwendiger Neustart, um einen neuen Kurs mit dem Klub einzuschlagen", erklärte Marathe via Vereinsmeldung.

Farke soll Leeds zum Wiederaufstieg führen

Trainer Daniel Farke, der sich mit Norwich City bereits als Aufstiegsexperte auszeichnete, soll den Traditionsklub wieder zurück in die Beletage des englischen Fußballs führen. Farke, zuletzt bei Borussia Mönchengladbach tätig, übernimmt von Sam Allardyce, der es genau wie Jesse Marsch und Javi Gracia 2022/23 nicht schaffte, die Whites vor dem Abstieg zu bewahren. "Seine Bilanz in der Championship spricht eine deutliche Sprache und ich bin beeindruckt von seiner Führungsstärke und seinem Plan, uns zurück in die Premier League zu führen", hatte Maratahe bei Farkes Verpflichtung gesagt.

49ers Enterprises ist ein Konsortium mit Präsident Marathe und 49ers CEO Jed York an der Spitze, das aus etwa zehn Haupt- und mehreren Minderheitsinvestoren besteht. Zu Letzteren gehören unter anderem auch die beiden NBA-Profis Larry Nance Jr. (New Orleans Pelicans) und T.J. McConnell (Indiana Pacers) sowie die Golf-Stars Jordan Spieth und Justin Thomas.

Radrizzani machte sich zuletzt unbeliebt

Radrizzani, der an der Elland Road seit 2017 Hauptanteilseigner war, hat sich bereits ein anderes Betätigungsfeld gesucht: Er steigt als neuer Besitzer bei Serie-A-Absteiger Sampdoria Genua ein. Sein Verhältnis zu den Leeds-Anhängern kühlte seit der Entlassung von Aufstiegscoach Marcelo Bielsa im Februar 2022 merklich ab.

Dass Radrizzani am letzten Spieltag lieber in Italien blieb, um die Sampdoria-Übernahme zu finalisieren, anstatt nach Leeds zu kommen, wo sein Klub durch eine 1:4-Niederlage gegen Tottenham abstieg, kam nicht unbedingt gut an. Später wurde zudem bekannt, dass Radrizzani das Stadion an der Elland Road als Sicherheit für eine Bankleihe zur Finanzierung des Sampdoria-Deals hinterlegt hatte. 

ski

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