Bundesliga

Das Land sagt Freiburg zehn Millionen Euro plus X zu

SC-Stadionneubau: Stille Einlage von Rothaus

Das Land sagt Freiburg zehn Millionen Euro plus X zu

Das Schwarzwald-Stadion braucht schon länger DFL-Ausnahmegenehmigungen - der SC Freiburg kämpft um eine neue Heimspielstätte.

Das Schwarzwald-Stadion braucht schon länger DFL-Ausnahmegenehmigungen - der SC Freiburg kämpft um eine neue Heimspielstätte. imago

Zunächst gab die Badische Staatsbrauerei Rothaus bekannt, dass sie sich mit einer stillen Einlage in Höhe von 12,78 Millionen Euro am Stadionneubau beteiligt. "Das ist ein ganz normales Geschäftsmodell, um Risiken zu reduzieren und auf verschiedene Schultern zu verteilen", sagt Präsident Fritz Keller.

Der Einstieg von Rothaus bedeutet für den SC, dass sich die Pachtzahlungen reduzieren. Bisher war vorgesehen, dass die Breisgauer jährlich 3,8 Millionen Euro in der 1. Bundesliga und 2,5 Millionen Euro in der 2. Bundesliga an die von der Stadt zu gründende Objektträgergesellschaft überweisen müssen, bis das 70 Millionen Euro teure Stadion abbezahlt ist.

SC Freiburg - Vereinsdaten
SC Freiburg

Gründungsdatum

30.05.1904

Vereinsfarben

Weiß-Rot

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In diese Gesellschaft bringt der SC von Beginn an einen Betrag in Höhe von 15 Millionen Euro ein, der sich in den kommenden Jahren auf bis zu 20 Millionen Euro erhöhen kann. Für die Stadt wiederum verringert sich das Risiko bei dem Projekt, da sich ihre Bürgschaft um die von Rothaus investierten 12,78 Millionen Euro reduziert.

Eine erfreuliche Nachricht gab es auch vom Land Baden-Württemberg, das beschloss, das Stadion-Projekt mit einem Zuschuss von "zehn Millionen Euro plus X" zu unterstützen, wie Keller erklärt. Zufrieden konstatiert der Winzer: "Die Finanzierung steht."

Bürger stimmen am 1. Februar ab - Quorum bereitet Sorgen

Die Bürger der Stadt Freiburg könnten alle Planungen jedoch noch über den Haufen werfen. Am 1. Februar 2015 stimmen sie über den Stadionneubau ab. Das Quorum liegt bei 25 Prozent, was beim Sportclub durchaus für eine gewisse Nervosität sorgt. Es ist keineswegs sicher, dass mitten im Winter bei Wind und Wetter jeder vierte Einwohner zur Wahlurne eilt und seine Stimme für ein neues Stadion abgibt. "Wir müssen angesichts der Wahlmüdigkeit in Deutschland schauen, dass die Leute zur Urne gehen", betont Keller.

Wird das Quorum weder von den Befürwortern einer neuen Arena noch von den Gegnern erfüllt, trifft der Gemeinderat die endgültige Entscheidung. Dass sich die große Mehrzahl der Gemeinderäte kürzlich in einem Grundsatzbeschluss für ein neues Stadion am Standort Wolfswinkel aussprach, ist allerdings ein gutes Zeichen für Freiburg, sollte das Quorum nicht erfüllt werden.

Julian Franzke