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WM 2022: Kroatien-Held Livakovic verrät sein Elfmeter-Rezept

Torhüter glänzte im Elfmeterschießen

"Das ist alles": Kroatien-Held Livakovic verrät sein Elfmeter-Rezept

Gefeierter Held: Dominik Livakovic.

Gefeierter Held: Dominik Livakovic. IMAGO/Xinhua

Über 120 Minuten mühten sich die Kroaten gegen Japan ab, sie konnten sich gegen das Überraschungsteam keinen entscheidenden Vorteil herausspielen. Erst im Elfmeterschießen konnte sich die Dalic-Elf durchsetzen und den Viertelfinal-Einzug feiern. Im Zentrum der Jubeltraube: Torhüter Dominik Livakovic.

Der 27-Jährige mutierte auf der Linie zum Hexer und verhalf seinem Team quasi im Alleingang in die nächste Runde. Gleich den ersten Versuch von Takumi Minamino konnte der Schlussmann von Dinamo Zagreb parieren und nahm damit Druck von den Schultern seiner Teamkameraden, bei denen routinierte Spieler wie Modric und Perisic bereits ausgewechselt worden waren. Weil Livakovic dann mit einem überragenden Reflex gegen Mitoma hielt und nach Asanos Treffer auch Yoshidas Versuch entschärfte, hatte seine Mannschaft gleich zwei Matchbälle - Pasalic nutzte gleich den ersten, Kroatien stand in der Runde der besten acht.

Livakovic bleibt ruhig und überzeugt

"Ich denke, dass hat mit dem richtigen Gespür und einer guten Gegneranalyse zu tun. Das ist alles", verriet er nach dem Spiel das Geheimrezept der Kroaten, die Livakovic zufolge seit vier Jahren gut im Elfmeterschießen sind. In der Tat scheint da was dran zu sein, immerhin haben sie sich bei ihrem Triumphzug bis ins WM-Finale 2018 zweimal in der Elfmeterlotterie behauptet (3:2 gegen Dänemark und 4:3 gegen Russland).

Und nun wieder. Dennoch bleibt Livakovic nüchtern, was auch zu seinem allgemeinen Auftritt passt. Schon während der 120 Minuten erledigte er seine Aufgabe konsequent und ohne große Show; auch im Elfmeterschießen verzichtete er auf große Verwirrungsspielchen und überzeugte lieber mit starken Paraden - bei allen drei gehaltenen Versuchen schien er genau zu wissen, wo der Ball hingeht. "Es waren keine perfekten Elfmeter, aber es waren harte Schüsse",  analysierte Livakovic die Elfmeter der Japaner. "Der erste war vielleicht nicht so stark, aber ich habe sie alle abgewehrt - und niemand ist glücklicher als wir." 

Dritter WM-Keeper, der drei Elfmeter hält

Mit drei gehaltenen Elfmetern setzte er eine Tradition fort, die er sich bei Kroatiens Vize-Weltmeisterschaft 2018 von Danijel Subasic abguckte. Damals, als Livakovic als dritter Torwart nur die Reservistenrolle blieb, hielt sein Vorgänger im Achtelfinale gegen Dänemark (3:2 n.E.) ebenfalls drei Elfmeter. "Ich setze das fort, wo Subasic aufgehört hat."

Überhaupt war es es vor Livakovic und seinem Landsmann erst einem weiteren Keeper gelungen, drei Elfmeter in einem Elfmeterschießen zu halten. 2006 hielt Portugals Ricardo gegen England (3:1) ebenfalls dreifach. Eine seltene Glanzleistung also, auf die der Kroate aber gerne verzichtet hätte. "Es ist immer besser, ein Spiel früher zu entscheiden." Die Chance dazu haben er und seine Kollegen nun am Freitag (16 Uhr), wenn es im Viertelfinale gegen Südkorea oder Brasilien geht.

kmx

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