Bundesliga

Darum sind Sildillia und Kübler für Streich so wertvoll

In der Viererkette muss ein stabiler Rechtsverteidiger auf die Bank

Darum sind Sildillia und Kübler für Streich so wertvoll

Qual der Wahl oder im Doppelpack? Kiliann Sildillia und Lukas Kübler.

Qual der Wahl oder im Doppelpack? Kiliann Sildillia und Lukas Kübler. IMAGO/Jan Huebner

"Kübi ist ein fairer Spieler und ein sehr guter Zweikämpfer. Richtig gute Zweikämpfer sind faire Spieler, weil sonst würden sie zu viele Fouls machen. Das ist bei ihm nicht so. Weil er so schnell ist, ist er oft vor dem Gegner am Ball. Er hat eine gute Antizipation und er ist sehr aufmerksam", lobt Streich den 30-Jährigen, der auch in anderen Belangen hohes Tempo geht.

"Es geht schnell bei ihm, seine Schaltungen sind schnell, er ist so ein Typ. Sonst auch, seine Antworten und seine Jokes sind schnell", so Streich, der sich nach eigenen Angaben manchen Kübler-Witz verlangsamt noch einmal erzählen lässt, um ihn zu verstehen.

Kübler von Verletzungen geplagt - Sildillia nutzt die Chance

Dass die in Bonn geborene rheinische Frohnatur viel Grund zum Scherzen hat, liegt vor allem an regelmäßigen Einsatzzeiten in letzter Zeit. "Er hat eine gute Entwicklung gemacht, er hatte immer wieder Verletzungen, war da mental über viele Jahre extrem gefordert", blickt Streich zurück. Kübler steht seit 2015 beim SC unter Vertrag, hatte aber etwa die gesamte erste Saison verletzt verpasst.

2021/22 war mit 33 Pflichtspieleinsätzen Küblers bisher beste Saison. Die aktuelle hat für den Platzhirsch hinten rechts jedoch denkbar schlecht begonnen, nach wenigen Minuten im Pokalerstrundenspiel in Kaiserslautern musste er wegen eines Muskelfaserrisses raus, fiel einige Wochen aus und machte so Platz für den 20 Jahre alten Durchstarter Sildillia.

Kübler musste sich zwar zunächst auf der Bank gedulden, meldete sich im Herbst aber mit ungekannten Torjäger-Qualitäten eindrucksvoll zurück. "Ich bin sehr zufrieden mit ihm und freue mich. Dieser Spielertyp mit der Art und Weise wie er spielt, mit viel Präsenz, tut uns sehr gut", so Streich.

Nur zu Beginn des Jahres 2023 bremsten Kübler Achillessehnenprobleme ein wenig, weshalb Sildillia in Wolfsburg begann. Zuletzt spielten zweimal beide zusammen im 3-4-3, Kübler rechts in der Dreierkette, Sildillia als rechter Schienenspieler. Das war beim 4:1 gegen Union auch schon andersherum. Streich schätzt die Flexibilität der beiden, die auch hinten links aushelfen könnten.

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Was zeichnet Sildillia aus, was unterscheidet den Franzosen vom zehn Jahre älteren deutschen Positionsrivalen? "Kiliann ist unaufgeregt und stabil, hat eine ganz andere Statur als Kübi, ist größer, voluminöser. Deshalb sieht es langsamer aus bei ihm, er ist aber nicht langsam", erklärt Streich und verrät, dass Sildillia, wie auch Kübler seit Jahren, immer wieder das Flanken und die dazugehörigen technischen Abläufe trainieren müsse: "In der Bundesliga ist ein enorm hoher Druck auf dem Ball. Da muss die erste Annahme sitzen, du kannst nicht dreimal hinters Tor flanken, wenn du nur dreimal rechts auf den Flügel kommst im Spiel."

Beide seien hart zu sich selbst, sogar "härter als zu den Gegnern", meint Streich: "Es sind nicht so unterschiedliche Typen, auch wenn es ganz unterschiedlich aussieht. Bei beiden schätze ich sehr, dass sie gute, faire Zweikämpfer sind. Das tut uns gut, weil wir im individuellen Zweikampf nicht zu den besten Mannschaften zählen."

Streich droht schwierige Entscheidung

Wenn er wie in der Hinrunde oft hinten auf eine Viererkette setzt, muss Freiburgs Trainer allerdings einen seiner Vorkämpfer draußen lassen: "Das ist sehr schwierig für mich zu entscheiden." Eventuell wird er das vor dem Dortmund-Spiel dennoch wieder anstehen.

"Die paar Dinge, wo sie sich noch verbessern sollen", behält Streich öffentlich übrigens lieber für sich: "Sie wissen es und ich auch, das langt." Am besten ist es, wenn diese Dinge Außenstehenden gar nicht auffallen.

Carsten Schröter-Lorenz

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