Darmstadts Trainer Grammozis nahm nach dem 0:1 in Bielefeld zwei Veränderungen in seiner Startelf vor: Höhn und Stark (beide Bank) wurden durch Herrmann und Jones ersetzt.
Kiel-Coach Tim Walter tauschte nach dem 0:2 zu Hause gegen Union Berlin einmal Personal aus: Honsak startete anstelle von Okugawa (nicht im Kader).
Mehlem belohnt Darmstadts Aufwand
Das Spiel machten zu Beginn die Hausherren. Darmstadt lief die Gäste mutig an und spielte mit mehr Elan und Tempo. Zu ersten Abschlüssen kamen aber die Störche: Meffert (6., Heuer Fernandes pariert), Honsak (12.), Lee (13.) und Dehm, dessen abgerutschte Flanke sogar ganz leicht noch die Latte touchierte (15.), brachten den Ball nicht im Tor unter. Das gelang den Hausherren in der 19. Minute, die sich damit zugleich für den betriebenen Aufwand belohnten. Dursun umkurvte Schmidt und zog trocken ab. Kronholm riss die Arme hoch und wehrte nach vorne ab - vor die Füße von Mehlem, der per Direktabnahme aus rund elf Metern zum 1:0 traf. Heller hätte nach einem Sololauf in der 30. Minute erhöhen können, lupfte den Ball aber auf das Tordach.
Honsak eiskalt zum Ausgleich - Dursun trifft kurz vor der Pause
So hatte Kiel die Chance, noch vor der Pause zurückzukommen - und glich schließlich durch Honsak aus. Karazor bestrafte einen Herrmann-Fehlpass im Zentrum mit einem direkten Zuspiel in den Strafraum zum Österreicher, der aus kurzer Distanz wenig Mühe hatte (33.). Danach entwickelte sich eine offene Partie, in der die Lilien erneut in Führung gingen. Dursun holte eine Ecke mit einer sehenswerten Finte heraus. Bei der folgende Hereingabe von Kempe stand der Stürmer genau richtig und wuchtete die Kugel zum 2:1 per Kopfball in die Maschen (41.). Erneut hätte Heller nachlegen können, lenkte die Kugel bei seinem Kopfball aber nicht mehr auf das Tor (42.). Auf der gegenüberliegenden Seite schoss Dehm knapp neben den rechten Pfosten (43.), weshalb es mit 2:1 in die Pause ging.
Kiel kratzt am Ausgleich - Meffert fliegt
2. Bundesliga, 25. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel drängte Kiel auf den Ausgleich, die beste Möglichkeit hatte Lee, der aus der Drehung an Heuer Fernandes scheiterte (51.). Dann schwächten sich die Gäste selbst: Meffert sah innerhalb von zwei Minuten zweimal Gelb und musste nach einem Foulspiel an Herrmann vom Feld (61.). Den folgenden Freistoß brachte Kempe vor den Kasten und fand Franke, der sich gegen Serra behauptete und per Kopfball das 3:1 erzielte (62.).
Mühling nutzt einen unberechtigten Elfmeter zum Anschluss
Lange ausruhen konnten sich die Südhessen auf dem Zwei-Tore-Vorsprung aber nicht. Denn beinahe im Gegenzug entschied Referee Benedikt Kempkes nach einem vermeintlichen Handspiel von Herrmann auf Elfmeter für Kiel. Bitter für die Hausherren: Der Ex-Kieler hatte den Ball mit der Hüfte gespielt. Mühling nutzte das Geschenk trotzdem und traf zum 2:3 (65.).
Nun entwickelte sich eine spannende Partie, in der Kiel trotz Unterzahl nach vorne spielte. Die Lilien verteidigten aber clever und hinderten die Störche weiterhin an klaren Offensivaktionen, indem sie den eigenen Strafraum gut zustellten. Trotz wildem Hin-und-her in den Schlussminuten blieb es letztlich beim knappen, aber nicht unverdienten 3:2-Sieg des Grammozis-Teams.
Die Lilien, die damit ihren Vorsprung auf die Abstiegszone auf neun Punkte vergrößerten, sind am Samstag (13 Uhr) beim Hamburger SV zu Gast. Kiel spielt bereits am Freitag (18.30 Uhr) gegen Aue.