Nach drei Niederlagen zum Bundesliga-Start tauschte Darmstadts Trainer Thorsten Lieberknecht erneut kräftig durch und veränderte seine Startelf nach dem 1:5 in Leverkusen auf fünf Positionen: Maglica, Karic, Gjasula, Kempe und Skarke begannen für Zimmermann (Rückenprobleme) und Vilhelmsson (erkrankt) sowie Isherwood, Nürnberger und Franjic (alle Bank).
Auch der Gladbacher Saisonstart ist mit einem Punkt aus drei Spielen alles andere als geglückt, im Vergleich zum 1:2 gegen Bayern München tauschte Trainer Gerardo Seoane zweimal: Honorat und Jordan begannen für Neuhaus und Cvancara.
Der 4. Spieltag in der Bundesliga
Vom Start weg gingen die Darmstädter früh ins Pressing und stellten die Gladbacher damit merklich vor Probleme. Die Gäste hatten kaum eigene Ballbesitzphasen, die Seoane vor dem Spiel von seinem Team gefordert hatte, und kamen mit dem schnellen Darmstädter Umschaltspiel nicht zurecht.
Gladbacher Abwehr desolat - Darmstadt trifft doppelt
Bereits nach drei Minuten musste Itakura einen Konter über Mehlem mit einem Foul vor der Strafraumkante im letzten Moment bremsen, kurz darauf hatte Friedrich, dessen Partner in der Innenverteidigung, das Nachsehen gegen Darmstadts Nummer sechs. Frei vor Nicholas schob Mehlem nach Hollands Zuspiel zur frühen Führung ein (8.).
Zwei Zeigerumdrehungen später lag der Ball erneut im Netz. Nach einer Ecke passte bei den den defensiv hanebüchenen Gladbachern die Zuordnung nicht, sodass Maglica Kempes Halbfeldflanke zum 2:0 einköpfen konnte (10.).
Skarke erhöht - SVD verpasst die Vorentscheidung
Während Mehlem (12.) und Holland (15.) Chancen auf weitere Tore ausließen, kamen die Gäste nach 19 Minuten erstmals gefährlich vor das Tor. Bei einem Freistoß kam Wöber an den Ball, grätschte diesen aber nur ans Außennetz. Davon abgesehen blieb Gladbach harmlos - und kassierte nach einer halben Stunde das verdiente 0:3. Skarke, der zuvor mit seinem Vollspannschuss am Pfosten scheiterte, durfte kurz darauf nach einem Kempe-Freistoß freistehend einschießen (31.).
Kempe (40.) und der für den angeschlagenen Bader eingewechselte Nürnberger (45.+2, 45.+3) ließen weitere gute Chancen auf eine noch höhere Führung aus - was sich im zweiten Durchgang rächen sollte.
Rote Karte stellt Spielverlauf auf den Kopf
Seoane reagierte mit einem Vierfachwechsel (Elvedi, Netz, Neuhaus und Cvancara für Friedrich, Ngoumou, Scally und Plea) auf die desolate erste Halbzeit. Mit viel Wut im Bauch kam Mönchengladbach aus der Pause - und sah sich kurz darauf einem dezimierten Gegner gegenüber. Bei einem langen Ball auf Cvancara sprang Maglica der Ball an die Hand, nach VAR-Eingriff entschied Schiedsrichter Timo Gerach auf Elfmeter und Rot für den Verteidiger (49.). Zwar verschoss Cvancara den anschließenden Elfmeter, doch der Druck auf die Gastgeber nahm minütlich zu.
Nach feiner Einzelaktion von Reitz verkürzte Jordan (56.), die schnelle Antwort der Gastgeber verhinderte Nicholas gegen Karic (61.). Obwohl Jordan (63.), Hack (65.) und Neuhaus (67.) den Anschlusstreffer noch knapp verpassten, ließen die Gäste nicht locker und schnürten Darmstadt weiter ein - mit Erfolg. Nach Cvancaras Kopfballablage stellte Neuhaus aus kurzer Distanz auf 3:2 (73.), ehe Cvancara selbst mit einem Distanz-Hammer zum Ausgleich traf (77.).
Beide Teams bleiben sieglos
In Unterzahl gab sich Darmstadt nicht auf und kämpfte bis in die Schlussphase gegen die Komplettwende, kurz nach dem Ausgleich verpasste Holland per Kopf die Chance, das Spiel erneut zu drehen (78.). Weil die Gladbacher in den Schlussminuten keine Lücke mehr fanden, blieb es nach der siebenminütigen Nachspielzeit beim 3:3. Somit bleiben beide Teams auch nach vier Spieltagen noch sieglos im Tabellenkeller.
Nach einer kurzen Woche eröffnet der Aufsteiger am Freitag (20.30 Uhr) mit dem Gastspiel in Stuttgart den 5. Spieltag, Gladbach ist einen Tag später (15.30 Uhr) zuhause gegen Leipzig gefordert.