Darmstadts Trainer Markus Anfang konnte gegenüber der deutlichen 0:3-Niederlage in Aue wieder auf Kapitän Holland bauen, der zuletzt mit einer Corona-Infektion ausgefallen war. Er ersetzte gegen Braunschweig Stanilewicz. Anfang tauschte außerdem noch zwei weitere Spieler aus: Für Skarke und Honsak starteten Rapp und Paik.
BTSV-Coach Daniel Meyer musste in den letzten beiden Begegnungen ebenfalls auf den Kapitän verzichten. Vor allem beim 1:3 gegen den KSC am vergangenen Wochenende wurde Kobylanski schmerzlich vermisst. Gegen die Lilien nahm der 26-Jährige zumindest wieder auf der Bank Platz. Nach der Karlsruhe-Niederlage veränderte Meyer seine Startelf wie sein Gegenüber auf drei Positionen: Kaufmann, Schlüter und Ziegele (alle Bank) wurden durch Bär, Kessel und Schultz ersetzt.
Gerade einmal 15 Sekunden war die Begegnung alt, da kamen die Gäste über Bär zum ersten Abschluss, den Schuhen allerdings problemlos parieren konnte.
Der erste Doppelschlag: Dursun fällt, Dursun trifft
Darmstadt zeigte sich davon unbeeindruckt und legte auch selbst früh los - und wie: Erst wurde Dursun nach gutem Zuspiel Kempes von Dornebusch zu Fall gebracht, Kempe verwandelte den fälligen Elfmeter sicher (6.). Nur 45 Sekunden später war der Ball erneut im Tor der Braunschweiger. Schultz' Rückpass auf Dornebusch geriet zu kurz, Dursun spritzte dazwischen und schob ein (7.).
2. Bundesliga, 9. Spieltag
Mit diesem Doppelschlag im Rücken übernahmen die Lilien fortan die Kontrolle und ließen in der Defensive nichts anbrennen. Doch nach vorne passierte auch bei den Hessen vorübergehend nur wenig, auch wenn Braunschweigs Defensive die Darmstädter durch schlimme Fehlpässe immer wieder einlud.
Doppelschlag Nummer zwei - Dursun mit Torbeteiligung drei und vier
Kurz vor der Pause erhöhten die Gastgeber noch einmal die Schlagzahl - und erneut waren die Löwen damit überfordert: Nach einem langen Ball von Höhn verlängerte Nikolaou unfreiwillig per Kopf auf Dursun, der frei vor Dornebusch auf 3:0 erhöhte (34.).
Und damit nicht genug: Denn nur wenige Sekunden danach zeigte Schiedsrichter Alexander Sather schon wieder auf den Punkt, nachdem Schultz gegen Dursun zu spät gekommen war. Erneut trat Kempe an, verludt Dornebusch zum zweiten Mal und erzielte das 4:0 (36.) für das Team, das bis zum 9. Spieltag als einziges Zweitligateam auf einen Heimsieg gewartet hatte.
Das 4:0 bedeutete die geteilt höchste Halbzeitführung für Darmstadt in der 2. Liga - 4:0 stand es im Juni 1986 auch beim 7:0 gegen Mainz.
Zur Pause nahm Braunschweigs Trainer Meyer den unglücklich agierenden Schultz runter und brachte Burmeister. Am Spiel änderte sich jedoch nichts: Darmstadt ließ den Ball mühelos durch die eigenen Reihen laufen, hatte zeitweise über 70 Prozent Ballbesitz und ließ die Gäste so nicht an der Partie teilnehmen - machten allerdings auch wenig Anstalten, auf das fünfte Tor zu gehen. Braunschweig wirkte wiederum so, als wäre der Glaube an etwas Zählbares bereits zur Pause verloren gegangen.
So endete die Partie nach einer ereignisarmen zweiten Hälfte mit 4:0 für die Lilien - der einzige Schuss auf das Tor für die Gäste wurde bereits nach 15 Sekunden abgegeben, danach kam von den Niedersachsen nichts mehr. Darmstadt schiebt sich nach zuvor drei sieglosen Partien durch den Dreier zumindest wieder ins Mittelfeld der Tabelle, Braunschweig steckt im Keller fest.
Braunschweig jetzt mit der schwächsten Abwehr der Liga
Für Darmstadt geht es am nächsten Freitag (18.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel in Düsseldorf weiter. Braunschweig, das in Sachen Gegentreffern (21) durch die deutliche Pleite die Rote Laterne von den Würzburger Kickers übernommen hat, hat tags darauf (13 Uhr) den FC St. Pauli zu Gast.