SV98-Coach Dirk Schuster veränderte seine Startaufstellung gegenüber der 3:4-Niederlage im Elfmeterschießen im DFB-Pokal gegen Wolfsburg auf drei Positionen: Die verletzten Außenverteidiger Sirigu (Entzündung am Sitzbeinknochen) und Holland (muskuläre Probleme) wurden durch das Duo Stegmayer / Berzel ersetzt. Dazu spielte Exslager anstelle von Sailer. Auch die Gäste mussten in der ersten Pokalrunde bis ins Elfmeterschießen und setzten sich dort mit 4:3 gegen den Regionalligisten BSV SW Rehden durch. Coach Stefan Ruthenbeck tauschte zweimal Personal: Fejzic hütete für Bernhardt wieder das Tor, im Angriff erhielt Drexler, der zwar unter der Woche über Schmerzen am Schienbeinknochen geklagt hatte, den Vorzug vor Ludwig.
Die Partie am Böllenfalltor war gerade in der Anfangsphase von vielen Nickeligkeiten geprägt. Junglas (5.) und Feick (9.) holten sich schnell eine Ermahnung von Schiedsrichter Christian Bandurski ab. Doch auch die Darmstädter wussten auszuteilen (Stroh-Engel gegen Leandro, 11.). Der vielbeschäftigte Referee hatte die Partie aber weiterhin im Griff, nach Hainaults heftigem Einsatz gegen Stroh-Engel musste er aber frühzeitig die erste Gelbe Karte zeigen (16.).
Mathenia taucht gegen Leandro ab
Der 3. Spieltag
Fußballerisch boten die Konkurrenten nur wenig an. Durch die vielen Unterbrechungen entstand kaum Spielfluss und keine Mannschaft wusste sich nach vorne zu kombinieren. So musste eine Standardsituation für die erste brenzlige Situation herhalten: Ein als Flanke gedachter Leandro-Freistoß entwickelte sich zu einem Torschuss, der sein Ziel nur knapp verfehlte (20.). Anschließend war es erneut der Argentinier, der diesmal Mathenia zu einer guten Parade zwang (26.).
Drexler und Klauß verziehen
Von Darmstadt war bis zu diesem Zeitpunkt offensiv nichts zu sehen. Das änderte sich erst in der 29. Minute, als Stegmayer volley aufs Tor schoss, Fejzic aber parierte. Mehr hatten die Lilien nicht zu bieten, stattdessen drehten die Aalener in der Schlussphase des ersten Durchgangs an der Temposchraube und verbuchten weitere Abschlüsse (Drexler, 41.; Klauß, 42.).
Die Gäste nahmen den Schwung in die zweite Halbzeit mit und spielten weiter nach vorne. Speziell Daghfous war sehr auffällig und verbuchte gleich drei Abschlüsse (53., 54., 57.). Die Vorstöße der Hausherren waren nicht ganz so strukturiert vorgetragen, ehe Gondorf Stroh-Engel im Strafraum fand und dieser mit der Brust fein für Behrens ablegte. Der 24-Jährige knallte das Leder anschließend fein aus 18 Metern in die Maschen zur überraschenden Führung der Lilien (59.).
Stroh-Engel macht alles klar
Die Darmstädter hatten damit den Spielverlauf ad absurdum geführt und konnten sich fortan noch mehr auf ihre kompakte Defensive stützen. Das klappte auch: Den Aalenern gelang keine Antwort auf den Gegentreffer, stattdessen bestraften sie sich selbst. Ofosu-Ayeh verlor erst den Ball im Spielaufbau in der eigenen Hälfte, dann holte der 22-jährige Deutsch-Ghanaer auch noch Gondorf im Strafraum rüde von den Beinen und verursachte einen Foulelfmeter. Diesen verwandelte Stroh-Engel ganz cool zum 2:0 (71.).
In der Schlussphase waren es die Gastgeber, die die Partie mit einer breiten Brust zu Ende brachten. Die Ruthenbeck-Elf hatte nur noch wenig entgegenzusetzen. Nur bei Mathenias Fehlgriff hätte der eingewechselte Weiß beinahe profitiert (83.). Mehr passierte nicht, sodass die Hessen nach sieben sieglosen Spielen gegen Aalen wieder einmal als Gewinner vom Feld gingen. Mit sieben Zählern ist der Start der Lilien damit geglückt.
Nächsten Sonntag (13.30 Uhr) gastiert Darmstadt bei 1860 München, Aalen empfängt bereits am Freitag (18.30 Uhr) den 1. FC Kaiserslautern.