Forsberg hatte nach dem Spiel noch versucht, seine Aktion, die in der 47. Minute zum Platzverweis durch Schiedsrichter Tobias Welz führte, zu erklären und dürfte wohl auf Milde gehofft haben. "Ich treffe ihn, aber nicht im Gesicht, sondern auf der Brust, nicht hart, aber genug, um ihn fallen zu lassen", berichtete der Schwede über den Zweikampf mit Florian Grillitsch. Doch was aus Leipziger Sicht entscheidender war: Der Hoffenheimer hatte seinen Kontrahenten im Laufduell sekundenlang an Trikot, Hals und Schulter festgehalten, ehe sich Forsberg mit einem Schlag losriss. "Natürlich sollte ich meine Hände unten lassen, das ist klar", zeigte sich der Mittelfeldspieler einsichtig.
Eine Einsicht, die aus Sicht des DFB-Sportgericht zu spät kam, denn seine Aktion wurde als "Tätlichkeit gegen den Gegner in einem leichteren Fall nach einer zuvor an ihm begangenen sportwidrigen Handlung" gewertet und mit einer Sperre von drei Spielen sanktioniert, was gleichbedeutend mit dem Saison-Aus für Forsberg ist.
"Thanks for everything" - Forsberg vor Abschied?
Daher stellt sich jetzt die Frage, ob die Partie gegen Hoffenheim gar Forsbergs Abschiedsvorstellung im RB-Trikot war. Ein Tweet lässt jedenfalls Raum für Spekulationen, denn dort lasen seine Follower am Montagnachmittag: "Thanks for everything."
Schon im vergangenen Sommer drängte Forsberg auf einen Wechsel und träumte vom AC Mailand, Ralf Rangnick legte aber sein Veto ein. Auch diesmal betont der Sportdirektor, dass man keinen Leistungsträger abgeben wird, aber als unverkäuflicher Stützpfeiler gilt Forsberg nicht mehr. Je zwei Tore und Assists in der Liga sind eine enttäuschende Bilanz für Leipzigs Scorerkönig der Vorsaison, der in den wichtigen Spielen zu oft enttäuschte. Auch am Samstag.
Thanks for everything.
— Emil Forsberg (@eforsberg10) 23. April 2018