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Bilder der Saison 1970/71
Das erste Kuriosum gab's am 20. Oktober 1970. Der Vorjahresmeister Gladbach, der seinen Titel erfolgreich verteidigen würde, traf im Achtelfinale des Europapokals der Landesmeister auf Inter Mailand. Die Italiener hatten dem Angriffs-Fußball der "Fohlen" nichts entgegenzusetzen. Doch die Coladose, die Inters Alessandro Mazzola (2.v.l.) Schiedsrichter Jef Dorpmans (m.) hier vor die Nase hielt, sollte das Spiel entscheidend beeinflussen. imago
In der 28. Minute war Mailands Stürmer Roberto Boninsegna angeblich von einer Limonadenbüchse am Kopf getroffen worden, sank zu Boden und ließ sich vom Platz tragen. Echte Schmerzen oder Schauspiel, bis heute wird darüber hitzig diskutiert. Dennoch: Die Partie wurde wiederholt, im Hinspiel verloren die Borussen 2:4, das Rückspiel blieb torlos - Gladbach war raus. imago
Kurios ging es weiter: Die "Fohlen" waren kaum zu stoppen und standen kurz vor der Titelverteidigung, als sie am 27. Spieltag Werder Bremen empfingen. Die Borussia tat sich schwer, nach 17 Minuten stand es 1:1. Kurz vor Schluss wurde es auf dem Rasen doch noch interessant. Gladbachs Herbert Laumen sprang nach einer Ecke hoch, Bremens Torwart Günter Bernard faustete den Ball über die Latte - mit viel Schwung flogen sie gemeinsam mit Borussias Jupp Heynckes ins Netz. Der Rest ist Fußball-Geschichte. imago
Knacks - der linke Torpfosten brach direkt über der Erde ab, der Kasten kippte nach hinten um. Unter den Blicken der Zuschauer versuchten die Bremer Spieler verzweifelt, das Tor wieder aufzubauen. imago
Es half nichts, das Tor war nicht mehr standfest und ein Ersatztor konnte auch nicht aufgetrieben werden. Noch am Morgen hatte sich Schiedsrichter Gerd Meuser "vom guten Zustand der Tore, Tornetze und des Spielfeldes" überzeugt. Das Spiel wurde 2:0 für Bremen gewertet, die Borussia sicherte sich den Titel im Herzschlagfinale mit knappem Vorsprung vor dem FC Bayern. imago
Der Aufreger der Saison folgte noch: Am 6. Juni 1971 ließ Horst-Gregorio Canellas (r.) auf seinem Geburtstag die Bombe platzen. Vor versammelter Prominzenz drückte der Präsident des Erstligisten Kickers Offenbach auf den Knopf seines Tonbandes. Die Gäste fielen aus allen Wolken: Die aufgezeichneten Telefonate mit Spielern, Funktionären und Vermittlern brachten die Liga an den Abgrund: Es ging um manipulierte Spiele und Schmiergelder von über einer halben Million Mark. picture alliance
Kaum zu glauben, welche Machenschaften in der Liga möglich gewesen waren: 2.300 Mark hatte beispielsweise jeder Schalke-Spieler erhalten - die "Belohnung", gegen die abstiegsbedrohte Arminia aus Bielefeld am 17. April zu verlieren. Es hagelte Geldstrafen und Spielsperren, Bielefelds Trainer Egon Piechaczek (Foto) erhielt eine lebenslange Sperre, wurde später jedoch begnadigt. Seinem Klub wurde außerdem die Lizenz entzogen. imago
Am 5. Juni hatte sich Oberhausens Trainer Günter Brocker (r.) noch über den Klassenerhalt gefreut, dann verging ihm das Lachen ganz schnell. Auch er war in den Bundesliga-Skandal verwickelt und erhielt eine zweijährige Sperre. imago
Das Image der Liga war angeknackst, in der Folge-Saison 1971/72 blieben die Zuschauer aus, im Jahr darauf sahen sich 1,3 Millionen Fußballbegeisterte weniger als zuvor die Spiele im Stadion an. Nur noch 16.372 waren es im Schnitt – bis heute ein Minusrekord. Selbst der Torschützenkönig sorgte in dieser Spielzeit für eine Überraschung: Lothar Kobluhn (Foto) unterbrach mit 24 Treffern die Serie des Bayern-Knipsers Gerd Müller, der in den beiden Jahren zuvor und dreimal in Folge danach die kicker-Trophäe abstaubte. Weil Kobluhns Oberhausener Mannschaft in den Bestechungsskandal verwickelt war, wurde dem 28-Jährigen die Torjägerkanone verwehrt - er musste sich ohne sie auskurieren. imago
Den Betrügern ging es an den Kragen: Horst-Gregorio Canellas musste sich vor Gericht verantworten, genau wie zahlreiche seiner Kollegen. Viele Spieler holten sich Unterstützung von guten Anwälte und zerrten den DFB immer wieder vor Gericht. Nach und nach wurden viele kleine und große Bestechungssünder begnadigt. imago
36 Jahre nach seinen 24 Treffern in der Liga entschied der kicker, Lothar Kobluhn die Torjägerkanone doch zukommen zu lassen. Im Jahr 2007 konnte der Torschützenkönig die Auszeichnung endlich in den Händen halten. imago