Tennis

Kim Clijsters kehrt auf die WTA-Tour zurück: "Mein Marathon"

Zweites Comeback der früheren Nummer 1

Clijsters kehrt auf die Tour zurück: "Mein Marathon"

Will es noch einmal wissen: Kim Clijsters, hier im vergangenen Monat bei den US Open.

Will es noch einmal wissen: Kim Clijsters, hier im vergangenen Monat bei den US Open. imago images

Acht Jahre lang hatte Kim Clijsters das Feuer in sich auf Sparflamme gehalten, doch irgendwann wollte und konnte sie ihre Leidenschaft für den Tennissport nicht länger unterdrücken. "Ich habe Freunde, die wollen den New-York-Marathon laufen, bevor sie 50 sind. Ich liebe es eben immer noch, Tennis zu spielen", sagte die Belgierin, die am Donnerstag völlig überraschend ihr Comeback auf der Profi-Tour ankündigte: "Ich will wieder stark sein. Das ist mein persönlicher Marathon."

Wie die 36-Jährige in einem Podcast der Profiorganisation WTA bekannt gab, will sie im kommenden Jahr erstmals seit 2012 wieder auf der Profi-Tour antreten. Es wäre bereits das zweite Mal, dass die viermalige Grand-Slam-Siegerin und frühere Nummer eins der Welt aus dem Ruhestand zurückkehrt. "Ich habe nicht das Gefühl, dass ich irgendjemandem etwas beweisen muss", sagte Clijsters: "Für mich ist es eher die Herausforderung, die ich suche."

2007 gelang ihr eines der spektakulärsten Comebacks der Sportgeschichte

Beweisen muss die inzwischen dreifache Mutter tatsächlich niemandem mehr irgendetwas. 41 Einzel-Titel gewann sie in ihrer letztlich kompakten und trotzdem ruhmreichen Karriere, darunter gleich dreimal die US Open und einmal die Australian Open. Dazu stand sie insgesamt 20 Wochen an der Spitze der Weltrangliste. Und das, obwohl sie ihre Laufbahn zwischenzeitlich schon einmal beendet hatte.

Denn 2007 war Clijsters, seit jenem Jahr mit dem US-amerikanischen Ex-Basketball-Profi Brian Lynch verheiratet, wegen ihrer Schwangerschaft erstmals zurückgetreten. Zwei Jahre später machte sie bei den US Open dann eines der spektakulärsten Comebacks der Sportgeschichte perfekt. Nach 27-monatiger Pause und gerade vier Wochen nach ihrer Rückkehr auf die Tour holte sie damals den Titel beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres.

Wildcards wären ihr auch diesmal wieder sicher

Ein Triumph für die Rekordbücher, auch weil sie die erste Wildcard-Starterin war, die eines der vier großen Major-Turniere gewann. Es folgten zwei überaus erfolgreiche Jahre. Nach ihrer Zweitrunden-Niederlage bei den US Open 2012 gegen die Britin Laura Robson trat Clijsters dann erneut zurück. Nun will es sie noch einmal wissen, die Herausforderung ist dabei allerdings ungleich größer.

Zwar zeigen etwa Serena Williams (37) oder Roger Federer (38) derzeit eindrucksvoll, dass auch im hohen Tennisalter noch Topleistungen möglich sind, doch leise Zweifel an ihrer Konkurrenzfähigkeit offenbart auch Clijsters selbst: "Die Frage ist noch immer, ob ich wirklich in der Lage bin, das Niveau zu erreichen, das ich haben möchte", sagte sie. Aufhalten werden sie diese Zweifel aber kaum, das Feuer in ihr brennt schließlich immer weiter. Und nach WTA-Angaben kann sie als ehemalige Nummer eins der Welt Wildcards für alle Turniere bekommen.

sid/kon