Der frühe Gegentreffer: Hao Junmin schließt ab, Robert Huth (re.) kommt zu spät, Robert Enke kann dem Ball nur noch nachsehen. picture-alliance
Bundestrainer Joachim Löw wartete mit zwei Wolfsburgern in der Startelf auf: Schäfer verteidigte auf der linken Seite, Debütant Gentner spielte zusammen mit Hitzlsperger vor der Abwehr. Lahm, der für den aufgrund des FA-Cup-Endspiels fehlenden Ballack vom FC Chelsea die DFB-Auswahl erstmals als Kapitän auf das Feld führte, begann auf der rechten Abwehrseite. Enke hütete trotz seiner Kopfverletzung das Tor, Huth feierte in der Innenverteidigung sein Comeback im Nationaldress. Chinas Coach Gao Hongbo setzte auf die Jugend, Kapitän Du Wie, Antreiber Zheng Zhi und Legionär Zhou Haibin (Eindhoven) fehlten in der Anfangsformation.
Die Zuschauer im Shanghai Stadium sahen zu Beginn einen offenen Schlagabtausch. Ohne großes Abtasten gingen die beiden Kontrahenten die Partie an. Aber nicht der große Favorit setzte des erste Ausrufezeichen, sondern die Chinesen. Die Abwehr der DFB-Auswahl ließ Hao Junmin aus den Augen, der im Strafraum an Huth vorbeizog und aus halbrechter Position Torwart Enke mit einem Schuss ins linke Eck überraschte (5.). Die deutsche Elf ließ sich durch den Rückstand aber nicht beirren und die Antwort auch nicht lange auf sich warten. Hitzlsperger bediente Schweinsteiger, der aus zentraler Position gekonnt Podolski in Szene setzte. Der hämmerte den Ball aus halblinker Strafraumposition in die Maschen.
Torschützen unter sich: Lukas Podolski kämpft mit Hao Junmin (re.) um den Ball. picture-alliance
Das Team von Joachim Löw zeigte zunächst die reifere Spielanlage, China hielt aber mit hoher Laufbereitschaft dagegen und konterte zudem blitzschnell. So hatte Deutschland Glück, als Gao Lin nach 23 Minuten aus kurzer Distanz verzog und der Nachschuss von Zhao Xuri Enke vor keine Probleme stellte. Die deutsche Elf versuchte flüssig zu kombinieren, vor allem der Pass in die Spitze kam jedoch häufig nicht an. Während sich Gomez als Alleinunterhalter im Sturmzentrum vergeblich mühte, zeigten die Chinesen - vor allem in Form von Gao Lin - mehr Zug zum Tor. Die einzige chinesische Spitze ließ eine Kopfballchance in der 38. Minute aber ungenutzt.
DFB-Team 2009
Unverändert gingen beide Teams in den zweiten Durchgang, am Spiel änderte sich auch nicht viel. Der Gastgeber agierte mutig in der Offensive, die deutsche Mannschaft dagegen viel zu lässig im Abwehrverhalten. Allerdings konnten die Asiaten kein Kapital daraus schlagen. Nach einer Stunde donnerte Hitzlsperger einen Freistoß knapp über das Gehäuse, einem Gomez-Treffer wurde nur kurz später die Anerkennung verweigert - Abseits!
China hatte glänzende Schussgelegenheiten durch Jiang Ning (61., 73.), Han Peng (74.) und Zhao Xuri (75.), Enke zeigte sich aber auf dem Posten. Die Angriffszüge der DFB-Auswahl waren zu kompliziert angelegt. Dennoch steuerte Schweinsteiger sechs Minuten vor dem Ende alleine auf Yang Zhi zu, setzte den Ball aber neben den Pfosten. Diese Szene war bezeichnend für den über weite Strecken unkonzentrierten Auftritt des Vizeeuropameisters.
Am Dienstag (20.00 Uhr) steht in Dubai gegen die Vereinigten Arabischen Emirate die zweite und letzte Partie der Asienreise für das deutsche Team an.