Bundesliga

Chermiti & Co.: Neue Zeitrechnung im Sturm

Hertha BSC: Pantelic ist fit, aber nicht gesetzt

Chermiti & Co.: Neue Zeitrechnung im Sturm

Raffael

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Raffael (24 Jahre/Vertrag bis 2012): Ist als hängende Spitze gesetzt, seit Wochen einer der besten Berliner: zwei Tore in den letzten drei Spielen. Der Brasilianer blüht auf, seit ihn Favre Mitte Februar von der Außenbahn zurück in den Angriff beorderte. "Das ist meine stärkste Position", sagt Raffael. Der Edeltechniker - im Herbst wegen mangelnder Robustheit auch intern in der Kritik - hat an Entschlossenheit zugelegt, auch wenn er sagt: "Mein Stil ist der gleiche geblieben."

Chermiti

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Amine Chermiti (21/2012): Der Tunesier, im Sommer für 2,2 Millionen Euro von Etoile Sportive du Sahel gekommen, verletzte sich Ende August schwer (Innenbandriss im Knie). Im März bremste ihn ein Knochenmarködem. Jetzt ist der schnelle, robuste Angreifer voll da. War gegen Bremen entscheidend an der Wende beteiligt (Vorlage zum 2:1, dazu ein Pfostenkopfball). "Er ist Herthas Zukunft", sagt Favre. "In Tunesien ist er ein Gott, hier kennt ihn bisher fast niemand. Er ist noch jung, aber schon eine Persönlichkeit." Nach sechs Einwechslungen winkt dem Nationalspieler in Hoffenheim das Debüt in der Startelf: "Ich möchte endlich zeigen, warum Hertha mich geholt hat."

Domovchiyski

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Valeri Domovchiyski (22/2012): Der Bulgare ist mit 21 Einwechslungen bei 21 Einsätzen der Joker der Liga. War in der Hinrunde der effizienteste Stürmer der Liga, traf dreimal und im Schnitt alle 52 Minuten. In der Rückrunde noch torlos, gibt sich kämpferisch: "Ob ich spiele, hängt nur von mir ab." Sportchef Michael Preetz lobt: "Er ist körperlich noch besser drauf als im Herbst, noch präsenter." Favre testete ihn zuletzt mehrfach auf der rechten Bahn und ist angetan: "Er verliert kaum Bälle und spielt sehr intelligent."

Piszczek

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Lukasz Piszczek (23/2010): Kam 2007 als Ergänzung für Sturm und offensives Mittelfeld, wird von Favre längst als Allzweckwaffe geschätzt. Kann offensiv beide Außenbahnen spielen, überzeugte nach seiner Einwechslung gegen Bremen sogar als Rechtsverteidiger. Fiel fünf Monate aus, musste sich operativ die Hüftpfanne glätten lassen, nachdem die konservative Behandlung nicht angeschlagen hatte - jetzt ist er früher als erwartet fit: "Ohne diese Operation hätte sich meine Karriere um einige Jahre verkürzt."

Trotz des vorhandenen Potenzials: Falls neben Pantelic auch Voronin geht, wird der Klub einen neuen Stürmer holen. Der bereits kontaktierte Argentinier Lucas Barrios (24) vom chilenischen Klub Colo Colo ist ein Kandidat, aber angesichts der derzeit aufgerufenen sechs Millionen Euro zu teuer - noch. Der Poker läuft. "Er ist trotz seiner Größe (1,89 Meter - Anm. d. Red.) schnell, technisch gut und beidfüßig", sagt Manager Dieter Hoeneß. "Aber vor Saisonende fällt keine Entscheidung."

Steffen Rohr