Int. Fußball

Ceferin kritisiert Klopp und Guardiola

UEFA-Präsident sieht Super League als gestorben an

Ceferin kritisiert Klopp und Guardiola

Haben unterschiedliche Ansichten: Jürgen Klopp und Aleksander Ceferin.

Haben unterschiedliche Ansichten: Jürgen Klopp und Aleksander Ceferin. Getty Images

Das Projekt einer Super League sorgte europaweit für großen Aufruhr bei Fans wie Vereinen und ist schnell wieder eingedampft worden, weil sich die meisten Vereine schnell abgewandt haben. Ceferin befürchtet auch trotz des anstehenden Prozesses vor dem Europäischen Gerichtshof nicht, dass das umstrittene Vorhaben noch umgesetzt wird. "Was die Entscheidung des Gerichts auch sein mag, sie ändert nichts: Das Projekt ist tot, weil niemand mitmachen will", sagte der 54-Jährige im Interview mit der italienischen Sportzeitung "Gazzetta dello Sport".

Im Streit um die Gründung der Liga bestehend aus europäischen Top-Klubs sind für Mitte Juli Verhandlungen angesetzt. Zuvor hatten sich aber bereits zahlreiche Vereine von der Super League nach massiver Kritik abgewandt. Real Madrid, der FC Barcelona und Juventus Turin halten indes weiter daran fest.

"Wenn du weniger spielst, verringern sich die Gehälter"

Ceferin nahm sich auch Jürgen Klopp (FC Liverpool) und Pep Guardiola (Manchseter City) zur Brust. "Es ist einfach, immer die FIFA und die UEFA anzugreifen, aber die Diskussion ist einfach: Wenn du weniger spielst, verringern sich die Gehälter", sagte er. Die beiden Premier-League-Trainer hatten zuvor Pläne für mehr Turniere und damit auch mehr Spiele kritisiert. "Wer sich beschweren sollte, sind die Arbeiter mit monatlich Tausend Euro in den Fabriken", sagte Ceferin.

Ceferin bemängelte auch die Haltung vieler Vereine beim Thema Belastung in den internationalen Wettbewerben. "Alle wollen mehr Pokalspiele, dann gibt es Meisterschaften mit 20 Mannschaften, nationale Pokale und in manchen Ländern einen Liga-Pokal. Niemand verzichtet auf etwas", kritisierte der UEFA-Präsident und dürfte dabei vor allem England im Blick haben.

Neben einer Liga mit 20 Teams "gönnen" sich die Engländer neben dem FA Cup auch noch den League Cup. Für Liverpool stehen aus diesen drei Wettbewerben beispielsweise 63 Pflichtspiele 2021/22 zu Buche. Für die Nationalspieler kommen die Einsätze für ihre Heimatländer noch hinzu.

tru, dpa

Acht holte er mit Liverpool: Klopps Titel als Trainer