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Cavendish schimpft über "Kamikaze-Feillu"

Pleiten, Pech und Pannen zum Auftakt

Cavendish schimpft über "Kamikaze-Feillu"

"In jedem Sprint sorgt er für Chaos": Mark Cavendish teilt bisher nur verbal aus.

"In jedem Sprint sorgt er für Chaos": Mark Cavendish teilt bisher nur verbal aus. picture alliance

Mark Cavendish hat bei der 98. Tour de France einen ersten herben Dämpfer einstecken müssen, dabei sollte es sein erster großer Auftritt werden. Stattdessen gab es eine Beinahe-Kollision mit Romain Feillu vor dem Ziel, dazu den Abzug seiner Punkte aus dem Zwischensprint. Cavendish, der nur Fünfter wurde, verstand die Welt nicht mehr.

Die Niederlage machte er vor allem an Anderen fest, speziell Feillu bekam den Zorn des Briten zu spüren. "In der letzten Kurve war ich im Duell mit (Jose Joaquin) Rojas, als Kamikaze-Feillu angeflogen kam und mir den Weg abgeschnitten hat. In jedem Sprint sorgt er für Chaos", sagte Cavendish nach der Zielankunft in Redon frustriert. Wutentbrannt war "Cav" nach dem Rennen in den Teambus gestapft und hatte seinem Frust mit einem Schlag gegen die Scheibe freien Lauf gelassen.

Feillu konnte sich dagegen ein wenig Schadenfreude nicht verkneifen. "Ich bin zufrieden, dass sich alles ein bisschen verteilt und es keine Dominanz von Cavendish gibt", sagte der Kapitän vom Team Vacansoleil, Zweiter der Etappe nach Redon und ergänzte: "Nur weil ein Team einen Sprintzug aufzieht, garantiert dir das keinen Erfolg."

98. Tour de France

Tatsächlich lag die Ursache für Cavendishs Misserfolg im Zielsprint an der schwachen Leistung seines Teams HTC-Highroad. Die falsche Abstimmung bei den Anfahrern sorgte dafür, dass die deutsche Tour-Hoffnung Tony Martin viel zu früh an der Spitze des Feldes auftauchte. Als sein Teamkollege viel zu früh ausscherte, blickte sich Martin -plötzlich im Wind stehend - mehrmals verwundert zur Seite und nach hinten um.

Selbstkritisch gab Anfahrer Mark Renshaw zu: "Wir haben nichts richtig gemacht. Wir haben einfach kein perfektes Rennen gemacht und deshalb nicht gewonnen. Wir waren übermotiviert und haben den Preis gezahlt", sagte Renshaw.

Dabei hatte es zwischenzeitlich nach einem Traumtag für Cavendish ausgesehen. Beim Zwischensprint nach 104 Kilometern bezwang er seine Kontrahenten im Peloton. Allerdings lieferte er sich dabei eine Rangelei mit Straßenweltmeister Thor Hushovd (Norwegen/Garmin-Cervelo). Die Folge: Die Rennkommission erkannte noch am Abend beiden ihre Punkte ab, Cavendish verlor zehn Zähler. Der deutsche Sprinter Andre Greipel (Rostock/Omega Pharma-Lotto) profitierte davon und erhielt für die Zwischenwertung nachträglich noch einen Punkt.

Cavendish gab sich via Twitter ratlos: "Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, warum."