Und im Speziellen von der Abwehrleistung der Italiener, die vor dem finalen Elfmeterschießen gegen Frankreich nur zwei Gegentore hinnehmen mussten: per Eigentor durch Zaccardo im Gruppenmatch gegen die USA und per Strafstoß durch Zidane im Endspiel von Berlin. Als Abwehrchef dieser Mannschaft und über seine Karriere gesehen hat Cannavaro die Auszeichnung verdient, doch ich hätte den Franzosen Thierry Henry gewählt. Dies hätte der gesamten Saisonleistung entsprochen.
Doch Henry wurde hinter Cannavaro und Buffon nur Dritter. Und auch vor den Gruppenpartien in der Champions League in dieser Woche ist Cannavaro im Vorteil: Während er mit Real Madrid bereits für das Achtelfinale qualifiziert ist, muss Henry mit seinem FC Arsenal noch einen Punkt beim FC Porto holen. Im Fokus aber stehen für mich zwei Begegnungen am Dienstag: Barcelona gegen Bremen und Bayern gegen Inter. Ich bin nicht davon überzeugt, dass es eine leichte Aufgabe für den FC Barcelona wird. Die Werderaner werden dem amtierenden Champions-League-Sieger das Leben schwer machen. Und Inter hat derzeit einen Lauf und will unbedingt in München gewinnen, um Gruppensieger zu werden. Inter verfügt übrigens für mich auch im italienischen Titelkampf über die besten Karten. Sie sind besser organisiert und der Kader bietet mehr Möglichkeiten als der des AS Rom.
Für die Roma sollte es aber kein Problem sein, daheim gegen den bereits qualifizierten FC Valencia einen Punkt zu holen, um ins Achtelfinale einzuziehen. Manchester United hingegen muss sich ziemlich anstrengen, um den fehlenden Zähler daheim gegen Benfica Lissabon zu holen. Eine Überraschung könnte es noch in der Gruppe H geben, denn Milan hat derzeit einige Verletzte zu beklagen. So besitzt Lille eine große Chance, in San Siro zu gewinnen. Was mich zur Königsklasse noch beschäftigt aus der Ferne: Was ist eigentlich mit dem HSV los? Für mich ist unverständlich, wie man innerhalb eines Jahres so abstürzen kann.
Der kicker-Kolumnistenkreis: Thomas Berthold, Marco Bode, Jupp Derwall, Thomas Helmer, Bernd Heynemann, Morten Olsen, Bernd Schuster, Uli Stielike, Joachim Streich, Olaf Thon, Rudi Völler, Arsène Wenger, Marc Wilmots und Dino Zoff.