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Burnley trotzt Chelsea - Leicester weiter im freien Fall

Swansea versetzt dem Meister den nächsten Schlag

Burnley trotzt Chelsea - Leicester weiter im freien Fall

Freude pur: Burnleys Robbie Brady bejubelt sein soeben erzieltes 1:1.

Freude pur: Burnleys Robbie Brady bejubelt sein soeben erzieltes 1:1. picture alliance

Personell vertraute Coach Antonio Conte abermals im Mittelfeld auf den eher defensiveren Matic und ließ Fabregas auf der Bank schmoren. Die Londoner erwischten einen Sahnestart, lagen schon nach sieben Minuten und einem schulbuchmäßigen Konter mit anschließendem Treffer von Pedro in Führung. Das 1:0 schüchterte die Clarets aber nicht ein.

Das Gegenteil war der Fall: Burnley vertraute auf seine Heimstärke - der Aufsteiger rangiert in der Heim-Tabelle vor Liverpool oder den beiden Giganten aus Manchester auf Platz vier - und spielte mutig auf. Burnley, das personell "very british" auflief, sprich nur Spieler von der Insel in der Startelf hatte, suchte seine Chancen, versteckte sich keineswegs und hielt trotz spielerischer Unterlegenheit stark dagegen. Der Lohn für die couragierte Leistung ließ nicht lange auf sich warten: Der im Winter von Norwich City verpflichtete Brady schlenzte einen Freistoß direkt in den Winkel - es war ein tolles Tor zum 1:1-Halbzeitstand.

Nach dem Seitenwechsel blieb es eine spannende Angelegenheit, in der die Blues zwar aktiver waren und mehr Spielanteile hatten, mit ihrem Ballbesitz aber zu selten wirklich etwas anfangen konnten. Burnley auf der anderen Seite punktete durch Laufarbeit, Zweikampfstärke und -härte sowie großer Leidenschaft. Der Liganeuling arbeitete Fußball - und das recht erfolgreich. Conte reagierte auf die sparsame Offensivdarbietung seiner Elf und brachte Fabregas für die Schlussphase, doch auch der Spanier blieb blass. Dem Tabellenführer gelang in der zweiten Hälfte kein Torschuss.

Burnley bekam zwar zum Ende hin durchaus Kraftprobleme, doch die Nordengländer bissen auf die Zähne und brachten den verdienten Punkt über die Zeit. Ob der Heimstärke Burnleys, das schon zum sechsten Mal in Folge ohne Niederlage im eigenen Stadion blieb, ein Ergebnis, mit dem auch die Blues durchaus leben konnten. Der Vorsprung auf Platz zwei beträgt derzeit zehn Punkte, könnte aber noch auf acht schrumpfen, wenn Manchester City am Montagabend in Bournemouth gewinnen sollte.

Der Clement-Effekt hält an! Swansea vergrößert Leicesters Sorgen

Swansea gegen Leicester - mit unterschiedlicheren Vorzeichen konnten beide Teams kaum ins Kellerduell im Liberty Stadium gehen. Die Swans befinden sich im Aufschwung, seitdem Paul Clement übernommen hat. Der ehemalige Ancelotti-Assistent wurde von der Premier League am Freitag zum "Trainer des Monats" gekürt.

Ganz anders Leicester, : Auch wenn die Klub-Besitzer ein öffentliches Bekenntnis abgaben (was ja auch nicht immer ein gutes Zeichen sein muss), diskutiert Fußball-England: Kann man einen Claudio Ranieri nach der Märchen-Meisterschaft der vergangenen Saison überhaupt entlassen?

Claudio Ranieri

In der Diskussion: Claudio Ranieri und Leicester City stehen nur noch einen Punkt vor einem Abstiegsplatz. imago

Das Gastspiel in Wales vergrößerte die Abstiegssorgen des Champions-League-Achtelfinalisten jedenfalls: Zwei Verteidiger bescherten Swansea einen 2:0-Erfolg. Erst versenkte Mawson einen sehenswerten Volleyschuss (36.), dann legte Winter-Neuzugang Olsson, Schwager von Dirk Nowitzki, in der Nachspielzeit der ersten Hälfte nach.

Noch kein Liga-Tor 2017: Leicester taumelt dem Abstieg entgegen

Durch die fünfte Liga-Pleite in Folge rutscht Leicester (immer noch ohne Liga-Tor im Jahr 2017!) auf Platz 17 ab, der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt nur noch einen Punkt. "Wir haben zwei Probleme: Wir kassieren Tore und schießen keine. Wir müssen miteinander reden um Lösungen zu finden. Es ist unmöglich, so weiterzumachen", meinte Ranieri, der konstatierte: "Wenn man nicht am Maximum spielt, ist es ein schwerer Kampf. Sie wollten es mehr als wir, das ist die Wahrheit."

Swansea, das Letzter war, als Clement am 3. Januar übernahm, klettert am Meister vorbei auf Platz 15. Torschütze Mawson: "Er hat sofort die Wende gebracht. Wir sind so selbstbewusst, wir fühlen uns, als ob wir es mit jedem aufnehmen könnten." Von einer solchen Einstellung ist Leicester City derzeit Lichtjahre entfernt.

drm/ski