Der 26-Jährige wurde nachträglich wegen eines krass sportwidrigen Verhaltens vom Belgischen Verband gesperrt. Im Regelfall wird diese Sperre auch vom aufnehmenden Verband, also in diesem Fall dem DFB, übernommen. Werder-Trainer Viktor Skripnik muss also aller Voraussicht nach den 2,5 Millionen teuren Neuzugang aus seinen Planungen für die Partie am Niederrhein streichen.
Bei Werder zeigten sie sich informiert, als die Meldung am Dienstag die Runde machte. "Wir kennen das Thema", kommentierte Geschäftsführer Thomas Eichin. "Wir haben damit gerechnet, dass das noch etwas kommen könnte." Doch Eichin fügte sofort an, "dass wir den Spieler ja nicht für ein paar Spiele, sondern für Jahre verpflichtet haben."
TV-Bilder machen nachträgliche Sperre möglich
Ein TV-Beweis hatte den Neuzugang aus Afrika überführt. In Spiel gegen AA Gent war der Standard Lüttich spielende Leihspieler von Olympiakos Piräus einem Gegenspieler unsanft auf den Knöchel gestiegen, wie die Fernseh-Aufnahmen eindeutig nachweisen. Der Schiedsrichter hatte die Szene nicht gesehen und bewertet. Die TV-Bilder überführten Yatabaré dieser Tätlichkeit, wodurch eine nachträgliche Sperre möglich ist.
Wenn die Belgier, wovon auszugehen ist, diese Sperre melden, so ist der DFB laut den Statuten der FIFA angehalten, diese Sanktion zu übernehmen. Wie ein Sprecher des Verbandes mitteilte, sei dies der Regelfall.
Auch Bayern München war schon betroffen
In ähnlichen Fällen hat der DFB so reagiert. Ein Beispiel: Als 2014 die Münchner Bayern den Marokkaner Mehdi Benatia vom AS Rom verpflichtet haben, musste dieser noch eine Gelbsperre aus Italien absitzen. Pep Guardiola durfte den Abwehrspieler, der sich die Verwarnung beim Cupspiel in Neapel zugezogen hatte, im Oktober beim Pokalspiel beim Hamburger SV nicht einsetzen. Ironisch kommentierte der Bayern-Coach diese internationale Gepflogenheit damals so: "Eine Super-Regel."