Bremens Trainer Florian Kohfeldt nahm nach der 0:2-Auswärtsniederlage in Leipzig eine Veränderung in seiner Startelf vor: Der wiedergenesene Junuzovic ersetzte Sané (Bank).
Stuttgarts Trainer Hannes Wolf vertraute der Startelf, die 1:1 im Auswärtsspiel bei Hannover 96 gespielt hatte.
In einer taktisch geprägten ersten Hälfte waren beiden Teams vor allem um stabile Defensivreihen bemüht, setzten dabei aber auch auf frühes Anlaufen und Ballgewinne. So gab es auf beiden Seiten im Verlauf der ersten Hälfte nur wenig zwingende Torchancen. Die erste Möglichkeit ließ Bartels nach Junuzovic-Flanke liegen (8.). Bremen, das im einem 4-3-3 spielte und sich mit entschlossenem Mittelfeldpressing immer wieder Bälle holte, kam danach aber erst einmal nicht mehr direkt vor den VfB-Kasten.
Bartels gedankenschnell - Kruse eiskalt
Stattdessen erarbeiteten sich die Schwaben etwas höhere Spielanteile, taten sich allerdings ebenso schwer, den Weg vor das Tor zu finden. Gefährlich wurde es nur nach Fehler im Bremer Spielaufbau wie etwa in der 29. Minute, als Asano einen Fehlpass von Pavlenka beinahe bestraft hätte, und infolge von Standardsituationen. Ein Eckstoß führte in der 40. Minute beinahe zur Stuttgarter Führung, Pavard Kopfball landete jedoch auf der Latte. Als alles nach einer torlosen ersten Hälfte aussah, kam der SV Werder doch noch zum Führungstor - verdankte dies aber vor allem der schnellen Reaktion von Bartels. Der 30-Jährige führte einen Freistoß schnell in den Lauf von Kruse aus. Badstuber kam den entscheidenden Schritt zu spät, weshalb der Stürmer mit einem Flachschuss zum 1:0 einnetze (45.). Bitter für den VfB, weil es den Freistoß vor dem Tor nicht hätte geben dürfen: Bartels wurde von Baumgartl nicht berührt.
Bartels' Tor zählt nicht
Bundesliga, 14. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel war Bremen zunächst am Drücker und kam durch Eggestein zur ersten Möglichkeit des zweiten Durchgangs (50.). Zwei Minuten später lag der Ball im Netz. Nach einem abgefälschten Kruse-Schuss stand Bartels richtig und drückte die Kugel über die Linie - allerdings befand sich der Angreifer im Abseits. Schiedsrichter Dankert gab das Tor erst, nahm die Entscheidung nach Videobeweis aber zurück (54.).
Stuttgart hatte in dieser Phase Mühe, sich Chancen zu erspielten, weshalb Trainer Wolf reagierte und mit Donis (57.), Terodde (61.) und Akolo (70.) dreimal offensiv wechselte. Das Signal kam an: Özcan eroberte den Ball mal vor dem Bremer Strafraum und schickte sofort Brekalo, der frei vor Pavlenka auftauchte, jedoch einen Moment zu lange zögerte. Bargfrede fing die Kugel kurz vor der Linie ab (64.). Vier Minuten später zielte Gentner aus der Distanz am Tor vorbei (68.). Der VfB musste mit fortlaufender Spieldauer aufmachen, auch um Bremens weiterhin konstantes Pressing im Mittelfeld zu überspielen. Dem SVW, der durch Delaneys Freistoß beinahe mit 2:0 geführt hätte (70.), boten sich damit Räume, die zu weiteren Chancen führten. Doch Delaney (80.) und Augustinsson (82.) scheiterten an Zieler.
Badstuber lässt den Ausgleich liegen
So blieb es bis zur Schlussminute spannend, auch weil sich Stuttgart Chancen auf das 1:1 erarbeitete. Badstuber, der sich in den letzten Minuten in den Sturm einschaltete, hatte zwei Großchancen auf den Ausgleich, scheiterte aber erst an Pavlenka (84.) und köpfte dann um Zentimeter über die Latte (88.). Da auch Akolo, Terodde (beide 88.) und Donis (90.+3) verzogen, blieb es bis zum Schluss beim knappen Vorsprung der Bremer.
Der SV Werder, der somit den Anschluss an den Relegationsplatz hielt, spielt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in Dortmund. Stuttgart empfängt am Vorabend Bayer Leverkusen (20.30 Uhr).