Werder-Trainer Robin Dutt sah nach dem 2:0-Sieg in Nürnberg keinen Grund für einen Wechsel und schickte dieselbe Elf ins Rennen. Stuttgarts neuer Coach Huub Stevens entschied sich im Vergleich zum 2:2-Unentschieden gegen Braunschweig, dem letzten Spiel unter Thomas Schneider, zu zwei Veränderungen. Sakai und Traoré ersetzten Leitner und Maxim.
Werder blieb sich und seiner Taktik aus den letzten Wochen treu und definierte sich nicht durch seinen Ballbesitz, sondern durch eine defensive Kompaktheit, die es dem Gegner schwer machte, sich zu entfalten. Die Stevens-Elf war öfter am Spielgerät und übernahm die Initiative, ohne jedoch wirklich für Gefahr zu sorgen. Den ersten Abschluss verbuchte der VfB dennoch: Schwaab köpfte nach einer Traoré-Ecke daneben (4.).
Der 25. Spieltag
Dabei blieb es zunächst auch im weiteren Verlauf - und zwar auf beiden Seiten. Weder die Bremer noch die Stuttgarter konnten sich gefährlich vor dem gegnerischen Strafraum zeigen. Viel spielte sich stattdessen im Mittelfeld ab, das Bremen mit langen Bällen immer wieder zu überbrücken versuchte. Der VfB war dagegen häufig über die Außenbahnen - bevorzugt über links - aktiv. Erstmals richtig gefährlich wurde es in der 32. Minute: Linksverteidiger Caldirola setzte sich erst gegen Niedermeier durch und flankte dann scharf ins Zentrum, wo di Santo das Leder aus kurzer Distanz aber über den Querbalken beförderte.
Harnik nimmt Kinhöfers Geschenk nicht an
Die Schlussphase des ersten Durchgangs gehörte dann aber den Schwaben, die nochmal das Tempo anzogen und etwas drückten. Rausch verfehlte aus halblinker Position das Tor (37.), ehe Sakai acht Minuten später aus ähnlicher Position den Abschluss suchte. Lukimya schmiss sich dem Schuss des Japaners entgegen und spielte den Ball mit der Hand. Schiedsrichter Kinhöfer zeigte nach einigen Sekunden auf den Punkt – Elfmeter. Eine zweifelhafte Entscheidung, hatte der Werderaner schließlich nicht seine Körperfläche vergrößert. Der Ex-Bremer Harnik übernahm die Verantwortung und schoss den Ball an den rechten Außenpfosten, sodass es beim 0:0 nach 45 Minuten blieb (45. +1).
Der zweite Durchgang sollte nicht nur mit einer Chance für Obraniak beginnen, sondern auch mehr Torszenen als Halbzeit eins beinhalten. Werders Pole verzog einen Freistoß knapp (48.). Kurz darauf wurde ein Cacau-Schuss gefährlich abgefälscht, Werder-Schlussmann Wolf hatte hier aber alles unter Kontrolle (52.). Drei Minuten später war er dann aber geschlagen. Weil Prödl bei einem Pass Rauschs unaufmerksam war, musste Wolf einen Niedermeier-Kopfball parieren. Das tat er auch, den Nachschuss des Stuttgarters konnte Bremens Keeper aber nicht mehr abwehren (55.).
Niedermeier steht richtig - Sakai verpasst Entscheidung
Es war ein Treffer, der die Stuttgarter Brust in die Breite wachsen ließ. Werder dagegen hatte mit dem Rückstand zu kämpfen und sah sich in der Folge fast ausschließlich in der Defensive beschäftigt. Gerade nach Bremer Ballverlusten schwärmten die Schwaben blitzartig aus und suchten die Entscheidung. Die größte Möglichkeit hatte Sakai, der nach einer klasse Körpertäuschung aus zehn Metern das mögliche 2:0 kläglich vergab (67.).
Die Lücke unter Assani Lukimya gefunden: Aaron Hunt (li.) trifft per Freistoß zum 1:1. Getty Images
Hunt findet die Lücke
Dutt hatte mittlerweile schon Elia gebracht und konnte mitansehen, wie auch das Publikum die Mannschaft weiter nach vorne trieb. Nach einem Foul an Lukimya hatte Hunt die große Chance zum Ausgleich. Und der Bremer Kapitän ließ sich nicht zweimal bitten, versenkte einen zentralliegenden Freistoß aus 18 Metern durch die Lücke in der Mauer hindurch in die Maschen (79.). Stevens schickte mit Maxim und Werner nochmal offensive Kräfte auf das Feld, mehr als ein paar harmlose Standards sprangen aber nicht mehr heraus.
Die Bremer müssen am Freitag (20.30 Uhr) beim SC Freiburg ran. Die Stuttgarter erwarten am Samstag (15.30 Uhr) den Hamburger SV.