Bremens Trainer Florian Kohfeldt veränderte seine Startelf nach dem 1:1 beim SC Freiburg auf einer Position: Osako erhielt den Vorzug vor Harnik (Bank).
Bayerns Coach Niko Kovac tauschte nach dem 5:1-Sieg gegen Benfica Lissabon in der Champions League einmal Personal: Gnabry begann für Robben (angeschlagen auch nicht auf der Bank).
Werder trat den Münchnern mit einem Wechsel aus 4-3-3 (in Ballbesitz) und 4-1-4-1-System (gegen den Ball) gegenüber und lauerte auf Konterangriffe. Die Gäste hatten im 4-4-2-System mit Müller als hängende und Lewandowski als vorderste Spitze von Anfang an viel Ballbesitz, aber kaum Räume zum Kombinieren. In der Anfangsphase aber fand Lewandowski eine Lücke und prüfte den aufmerksamen Pavlenka aus aussichtsreicher Position (7.).
Elfmeter? Tor! Gnabry trifft gegen den Ex-Verein
Der 13. Spieltag
Die nächste Aufregung dann erst zwölf Minuten später. Ribery startete ein Tempo-Dribbling und wurde im Strafraum von Gebre Selassie von den Beinen geholt. Ein Elfmeter-Pfiff aber blieb aus (19.). Die Bayern-Proteste verstummten schnell, denn postwendend gelang der Führungstreffer für die Münchner: Kimmich hob den Ball gefühlvoll in den Lauf von Gnabry, der im ersten Versuch noch an einem Pavlenka-Reflex scheiterte, dann aber im Nachschuss gegen seinen Ex-Verein traf (20.).
Der Gegentreffer führte bei Bremen dazu, den Respekt vor dem Rekordmeister ein wenig abzulegen. Werder trat plötzlich mutiger auf und investierte mehr in die Offensive. Gebre Selassie (22.) und Sahin (33.) prüften Neuer mit Schüssen. Dazwischen hatte auf der anderen Seite Müller haarscharf vorbeigeköpft (26.). Nach einer guten halben Stunde fand der SVW dann eine Lücke: Kruse ließ Rafinha aussteigen und flankte vors Tor, wo Osako gegen Boateng und Neuer zum Kopfball kam und auf 1:1 stellte (33.). Fortan wurden die Münchner wieder ein wenig dominanter, mussten aber noch vor der Pause Coman (erster Einsatz seit dem 1. Spieltag am 24. August) für den verletzten Ribery (Pferdekuss) bringen (38.).
Gnabry zum Zweiten
Herr der Lüfte: Bremens Yuya Osako köpft zum 1:1 ein. imago
Nach der Halbzeit kam Bayern druckvoll aus der Kabine und verzeichnete gute Möglichkeiten durch Müller (47.) und Süle (48.). Kurz darauf zappelte die Kugel dann im Netz: Müller verschaffte sich mit einem schnellen Antritt Platz an der rechten Strafraumkante und flankte flach nach innen, wo Gnabry die noch von Moisander abgefälschte Hereingabe zum 2:1 über die Linie drückte (50.).
Nach der erneuten Führung ließen die Münchner die Zügel aber nicht locker, sondern drängten auf den nächsten Treffer. Bremen konnte kaum für Entlastung sorgen und kam offensiv fast überhaupt nicht zur Geltung. Nach einer guten Stunde brachte Kohfeldt Langkamp für den verletzten Veljkovic (63.) und schickte kurz darauf auch Möhwald (66.) auf dem Rasen. Im weiteren Verlauf wirkte Werden in der Vorwärtsbewegung zwar wieder engagierter, schaffte es aber nicht, sich entsprechend in Szene zu setzen.
Pizarro bringen kurz frischen Wind
In der Schlussviertelstunde ging Kohfeldt dann nochmal ins Risiko und brachte mit Pizarro einen zusätzlichen Stürmer (76.). Ein Schachzug mit postwendender Wirkung: Der Joker schickte Kruse in den Strafraum, doch der schob den Ball knapp rechts am Pfosten vorbei (77.). Es sollte die beste Möglichkeit bleiben - fortan verteidigte der FCB souverän und hielt die Hausherren weit vom eigenen Strafraum fern. In der Nachspielzeit sah Bremens Moisander auf noch Gelb-Rot (90.+3). Für Werder ging das Warten somit weiter: Seit fünf Ligaspielen wartet der SVW auf einen Sieg (0/1/4). München landete dagegen nach drei sieglosen Spielen in der Bundesliga wieder einen Dreier.
Bremen empfängt am Freitagabend (20.30 Uhr) Fortuna Düsseldorf. Der FC Bayern tritt am Samstag (15.30 Uhr) gegen den 1. FC Nürnberg an.