Reichel-Blackout lässt Carlos Mané jubeln
Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht veränderte seine Mannschaft nach dem 1:0-Sieg beim SV Sandhausen auf zwei Positionen: Startelf-Debütant Abdullahi und Kapitän Correia spielten für Decarli (Achillessehnenblessur) und Kumbela (Bank). Stuttgarts Coach Hannes Wolf tauschte im Vergleich zum 2:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern nur einmal Personal: Özcan begann für Asano (Bank).
Vor dem Anpfiff setzten starke Regenfälle dem Rasen im Eintracht-Stadion zu. Auf tiefem Geläuf schien der VfB besser zurechtzukommen und ging nach nur 131 Sekunden in Führung: Reichel versprang der Ball bei einem Rückpassversuch, sodass Carlos Mané dazwischen spritzte, frei vor Fejzic auftauchte und zum 1:0 einschoss (3.). Nach diesem frühen Geschenk waren die Schwaben die aktivere Mannschaft, agierten gedankenschneller und waren griffiger in den Zweikämpfen. Auch durch das konsequente Stuttgarter Pressing kamen die Löwen kaum in die Partie und leisteten sich viele Abspielfehler.
Zwei BTSV-Elfmeter und eine Ampelkarte
Nach einer knappen halben Stunde kam Braunschweig besser in die Partie und wurde aktiver. Hernandez gab einen ersten Warnschuss ab (25.) und hob wenig später etwas zu übertrieben gegen Baumgartl ab (30.). Einen Elfmeter pfiff Benjamin Brand deshalb erst in der nächsten Szene, als Insua Zuck im Strafraum strafwürdig wegstieß (31.). Boland trat an, scheiterte aber an Langerak (32.). Kurz darauf tauchte dann Nyman in abseitsverdächtiger Position frei vor dem VfB-Keeper auf und vergab (33.).
Die Eintracht hatte trotz der ausgelassenen Chancen nun Blut geleckt und blieb dran. Als der bereits Gelb-vorbelastete Kaminski bei einem BTSV-Freistoß Valsvik umklammerte, zeigte Brand erneut auf den Punkt - und schickte den Polen zum Duschen (41.). Nun übernahm Reichel die Verantwortung, machte seinen Fehler zu Beginn des Spiels wieder gut und verwandelte sicher zum 1:1 (42.). Die nun in Überzahl spielenden Niedersachsen gaben bis zum Halbzeitpfiff noch einmal Gas: Boland (43.) und Reichel (45.) hatten weitere Möglichkeiten zur Führung.
Braunschweig spielbestimmend
Stuttgart startete in Unterzahl und mit den Jokern Asano und Pavard in den zweiten Durchgang. Schnell war zu spüren: Beide Mannschaften spielen auf Sieg. Etwas mehr Gas konnte dabei Braunschweig mit einem Mann mehr geben und fuhr immer wieder temporeiche Angriffe. Die beste Chance nach Wiederbeginn verzeichnete dabei Hernandez, der aus aussichtsreicher Position den Ball nicht richtig traf (57.).
Mit fortschreitender Spieldauer riss die Eintracht die Spielkontrolle immer mehr an sich. Dabei verteilten die Löwen den Ball geduldig in den eigenen Reihen, fanden aber gegen gut geordnete Schwaben kein Durchkommen. Mehr als Halbchancen sprangen für die Niedersachsen nicht heraus. Immer wieder sausten Flanken und scharfe Hereingaben in den VfB-Sechzehner, doch Langerak war immer wieder zu Stelle.
Lieberknecht hatte mit Kumbela (62.), Khelifi (73.) und Biada (85.) noch einmal frische Offensivkräfte gebracht. Seine Truppe zog in der Schlussphase ein regelrechtes Powerplay auf. Die erhoffte Lücke sollte sich dabei allerdings nicht auftun. Ofosu-Ayeh prüfte Langerak vom rechten Strafraumeck, doch der Australier rettete mit einem Reflex (83.). Im Topspiel blieb es beim 1:1.
Braunschweig ist auch in der nächsten Woche wieder am Montag (20.15 Uhr) gefordert und tritt dann bei Fortuna Düsseldorf an. Bereits drei Tage zuvor, am Freitag (18.30 Uhr), empfängt Stuttgart den VfL Bochum.