2. Bundesliga

Hertha: Erst Fernsehen schauen und dann nach Magdeburg fahren

Das neue Mittelfeld-Duo soll am Samstag zum Kader von Hertha BSC gehören

Bouchalakis und Hussein: Erst Fernsehen schauen und dann nach Magdeburg fahren

Will seine Neuzugänge auch per Videostudium auf ihr Debüt vorbereiten: Hertha-Trainer Pal Dardai.

Will seine Neuzugänge auch per Videostudium auf ihr Debüt vorbereiten: Hertha-Trainer Pal Dardai. picture alliance / nordphoto GmbH / Engler

Pal Dardai stellte Andreas Bouchalakis und Bilal Hussein auf der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag noch anstrengende Tage in Aussicht. Bis Hertha BSC am Samstag (13 Uhr, LIVE! bei kicker) beim 1. FC Magdeburg antritt, sollen die beiden just neu verpflichteten Mittelfeldspieler zumindest einen ersten Eindruck erhalten haben, wie der Fußball bei der Mannschaft von Trainer Dardai funktioniert.

Dazu werden der von Olympiakos Piräus verpflichtete Bouchalakis (30) und der von AIK Solna gekommene Hussein (23) zum einen auf dem Trainingsplatz viele für sie neue Spielzüge eingetrichtert bekommen, aber laut Dardai auch vor dem TV-Schirm oder dem Laptop sitzen müssen. Denn Videostudium von Teilen der Hertha-Partien dieser Saison erachtet der Coach der Berliner ebenfalls als notwendig, damit die beiden neuen zentralen Mittelfeldakteure einen ersten Überblick über ihr neues Team und dessen fußballerische Gewohnheiten erlangen.

Dardai hofft auf eine weitere Steigerung und erklärt die Stärken seiner Neuzugänge

Ob der Grieche und der Schwede in Magdeburg bereits zum Einsatz kommen werden, ist fraglich. Im Kader sollen sie laut Dardai sein, wenn Hertha beim aktuellen Tabellenvierten antritt. Beim FCM wollen Kapitän Toni Leistner und Kollegen nach Möglichkeit den ersten Ligasieg der neuen Saison, das 5:0 gegen Fürth, bestätigen und weiter Fahrt aufnehmen. Dardai hofft, dass seine Mannschaft eine weitere Steigerung zeigt und in Magdeburg von Anfang an jene letzte Konsequenz vor des Gegners Tor an den Tag legt, die der Hertha-Trainer selbst gegen Fürth in der Anfangsphase vermisst hat.

Dass sein Kader durch Bouchalakis und Hussein weitere Alternativen im Mittelfeld erhalten hat, macht Dardai froh. Er sei "Hertha BSC dankbar, dass der Verein nicht nur erzählt, sondern die führenden Personen Wort halten", so der 47-Jährige mit Blick auf den personellen Zuwachs. Bouchalakis schätzt der Hertha-Trainer als "erfahrenen Spieler" ein, "der mehr Ballverteiler ist, Kopfballstärke hat und Ruhe reinbringen kann". Hussein wiederum sieht Dardai mehr als Achter und lobt ihn als "technisch sehr gut. Er hat keine Angst vor dem Ball und kann damit auch ein Spiel bestimmen."

Mit den beiden neuen Mittelfeldspielern sind die Planungen von Hertha eigentlich abgeschlossen. "Wir werden trotzdem Augen und Ohren offen halten", sagt Sportdirektor Benjamin Weber, "Stand jetzt beobachten wir, aber haben in den letzten Wochen eine Menge gemacht und mit den beiden Zugängen (Bouchalakis und Hussein, Anm. d. Red.) auch Lücken geschlossen." Nur auf der Torwartposition könnte noch etwas passieren, da die Zukunft von Marius Gersbeck aufgrund seines Verfahrens nach einer körperlichen Auseinandersetzung im Trainingslager Mitte Juli noch unklar ist.

Verlassen Kempf und Kenny Hertha noch?  "Stand jetzt nein"

Noch nicht endgültig geklärt ist auch, ob noch Spieler den Hauptstadtklub verlassen werden. Marc Oliver Kempf und Jonjoe Kenny gelten als Kandidaten, die noch wechseln könnten. Zurzeit deutet laut Weber aber nichts zwingend darauf hin, dass einer der beiden oder beide gehen. "Stand jetzt nein", sagt Weber auf die Frage, ob es noch Abgänge gebe.

Fehlen werden in Magdeburg derweil Agustin Rogel (Knie-OP), Ibrahim Maza (Meniskus-OP) sowie Myziane Maolida, den Hertha gerne noch los würde, für den es laut Weber aber zurzeit keine konkreten Offerten gibt. Frohe Kunde gibt es dafür von Kelian Nsona. Der 21 Jahre junge französische Angreifer, der im Januar 2022 von SM Caen zu Hertha gekommen und seitdem wegen anhaltender Knieprobleme ausgefallen war, steht erstmals seit seinem Wechsel in einem Pflichtspiel im Kader. Nsona gehört zum Aufgebot der U 23 von Trainer Stephan Schmidt für das Spiel in der Regionalliga Nordost am Freitag (19 Uhr) beim FC Eilenburg.

Andreas Hunzinger

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