2. Bundesliga

Bochum leiht Canouse von 1899 aus

Hoffenheim gibt den defensiven Mittelfeldmann bis 2018 ab

Bochum leiht Canouse von 1899 aus

Künftig nicht mehr unter Julian Nagelsmann (l.) in Hoffenheim, sondern in Bochum: Russell Canouse.

Künftig nicht mehr unter Julian Nagelsmann (l.) in Hoffenheim, sondern in Bochum: Russell Canouse. imago

Mitte März, Rhein-Neckar-Arena zu Sinsheim. Es war ein kurzer Auftritt auf der großen Bühne. Nach 67 Minuten wechselte ihn Julian Nagelsmann, sein Förderer, beim Stand von 1:0 gegen den VfL Wolfsburg ein - der bislang einzige Einsatz von Russell Canouse in der Bundesliga. Weil Hoffenheim am 26. Spieltag der zurückliegenden Saison im defensiven Mittelfeld einen Notstand hatte, verhalf Nagelsmann dem Talent zu den ersten Minuten in der Beletage.

Und erklärte hernach: "Er hat ein Riesenherz und einen tollen Charakter, er hat es sich verdient über die letzten Jahre, dass er mal einen Einsatz bekommt." Zugleich ließ der TSG-Coach aber auch durchklingen: "Wenn alle anderen zurückkommen, muss man sehen, dass er Spielzeit bekommt. Das ist wichtig für seine Entwicklung."

Spielersteckbrief Canouse
Canouse

Canouse Russell

Spielzeit ist wichtig für seine Entwicklung.

Hoffenheims Coach Julian Nagelsmann Mitte März über Russell Canouse

Den umgehenden Durchbruch in der Bundesliga trauten im die 1899-Verantwortlichen offenkundig noch nicht zu - auch wenn Canouse bereits 51 Regionalligaspiele vorzuweisen hat, Hoffenheims U19 2014 als Kapitän zur deutschen Meisterschaft geführt und selbst der US-amerikanischen U-20-Mannschaft als Spielführer vorgestanden hatte.

Im Alter von 15 Jahren war er aus den Staaten nach Deutschland gekommen - ein Schritt, der laut Christian Hochstätter viel aussagt über Canouse: "Wer sich schon in jungen Jahren dazu entscheidet, seine Heimat zu verlassen, um sich zu verbessern, verfügt über einen ausgeprägten Willen und eine starke Persönlichkeit."

Hochstätter: "Er passt perfekt"

Bochums Sportvorstand schätzt den Mittelfeldspieler gleichermaßen für seine körperliche Präsenz und seine technische Finesse. "Er kann im Mittelfeld höchst flexibel eingesetzt werden und passt aufgrund seines Alters und seiner sportlichen Vita perfekt in unser Anforderungsprofil", so Hochstätter.

Dass nicht nur der Revierklub, sondern auch 1899 durchaus großes Potenzial in dem 21-Jährigen sieht, zeigt die Verlängerung bis 2019. "Wir haben ihn auf jeden Fall auf dem Zettel", hatte Nagelsmann im März nach Canouses Premiere versichert. Nun soll er sich in Bochum mit dem Männerprofifußball vertraut machen - und anschließend gereift in den Kraichgau zurückkehren.

lei