Bochums Trainer Andreas Bergmann verzichtete nach dem 4:1-Pokalsieg in Unterhaching auf personelle Änderungen.
Aachens Coach Friedhelm Funkel indes brachte im Vergleich zum 3:1-Sieg gegen Ingolstadt zwei Neue: Waterman hütete anstelle von Krumpen das Tor, außerdem kehrte Sibum nach Gelb-Sperre zurück und ersetzte Junglas.
Bei Funkels Rückkehr ins Rewirpower-Stadion musste der Coach lange Zeit mit ansehen, wie sein Ex-Klub die Oberhand hatte. Die Bochumer investierten mehr nach vorne und machten den gefälligeren Eindruck, nur agierten sie phasenweise zu hektisch und konnten sich deshalb keine guten Einschussgelegenheiten erarbeiten. Lediglich zwei Fernschüsse von Ginczek (7.) und Ostrzolek (8.) sorgten für Abwechslung.
Der 13. Spieltag
Der VfL hatte mehr vom Spiel, die erste erstklassige Chance verbuchten allerdings die defensiv gut organisierten Gäste: Nach einer Ecke landete das Leder bei Olajengbesi, der zuerst geblockt wurde und dann den Nachschuss aus weniger als vier Metern über das Tor jagte (14.). Zwei Minuten danach hätte es auf der Gegenseite klingeln können, wenn Federico abgezogen hätte. Der Deutsch-Italiener entschied sich aber für den Querpass zu Dabrowski, den Falkenberg in letzter Sekunde noch abfing.
Ansonsten blieb es aber recht ruhig in den jeweiligen Strafräumen. Das lag daran, dass beide Mannschaften gut gegen den Ball arbeiteten und sich daher im Mittelfeld neutralisierten. Kurz vor dem Pausenpfiff brachte der VfL allerdings etwas mehr Linie in sein Spiel und wurde alsbald dafür belohnt. Nachdem Inui eine hervorragende Gelegenheit noch kläglich hatte liegen lassen (38.), machte es der quirlige Japaner in der 39. Minute wieder gut und jagte das Leder aus 18 Metern fulminant in die Maschen - die durchaus verdiente 1:0-Pausenführung für die Hausherren.
Aachen zeigt das zweite Gesicht - Bochum zieht sich zurück
Umzingelt: Bochums Ginczek gegen Feisthammel und Yabo (re.). picture alliance
Funkel reagierte zum Seitenwechsel und brachte mit Junglas einen frischen Mann für die Außenbahn. Der zuvor recht unauffällige Odonkor blieb draußen. Die Alemannia zeigte sich nach Wiederanpfiff wie ausgewechselt: Hatten im ersten Durchgang Offensivaktionen seitens der Gäste noch absoluten Seltenheitswert, so sah die Sache jetzt anders aus. Aachen bemühte sich um den Ausgleich und schnupperte bei einer Doppelchance von Yabo und Radu, die jedoch Luthe vereitelte, an diesem (50.).
Dem VfL kam die nun offensivere Gangart der Funkel-Elf gelegen, konnte man doch so das eigene Konterspiel forcieren. In der 54. Minute standen die Gastgeber knapp vor dem 2:0, allerding scheiterte Dabrowski an Waterman. Insgesamt hatte die Begegnung mittlerweile an Fahrt gewonnen, Torraumszenen häuften sich. Diese waren zumeist aber nicht von allerhöchster Qualität, da es beiden Mannschaften an Präzision beim finalen Pass fehlte. Ab und an wurde es dann aber doch gefährlich. So rettete Luthe gegen Junglas (60.) und Yabo (70.), während Sibums 30-Meter-Hammer nur ganz knapp rechts vorbei strich (75.). Vier Minuten zuvor hatte Waterman gegen Dabrowskis Kopfball eingreifen müssen.
In den Schlussminuten wollte der VfL den knappen Vorsprung nur noch über die Zeit bringen. Aachen dagegen warf nun alles nach vorne, brachte das Runde aber nichts ins Eckige. Sibum (75.), Junglas (82.) und Achenbach (86.) hatten kein Abschlussglück. In der Schlussminute hätten sich die Mühen dann fast doch noch ausgezahlt: Während ein Bochumer Spieler verletzt am Boden lag, machten die Aachener weiter. Feisthammel marschierte in den Sechzehner, wo er vom herausstürzenden Luthe von den Beinen geholt wurde. Schiedsrichter Christian Bandurski entschied auf Strafstoß. Die Chance für Demai, dem jedoch die eigenen Nerven einen Streich spielten. Seinem zu schwachen Schuss fischte Luthe noch aus dem linken unteren Eck und sorgte dadurch für helle Begeisterung bei den eigenen Fans, die sich letztlich doch noch über den Dreier freuen durften (90.+2).
Der VfL Bochum ist wieder am Samstag, den 5. November, bei 1860 München gefordert. Tags darauf empfängt Aachen den MSV Duisburg.