Bundesliga

Bobic: "Jetzt liegt der Ball auf der Seite von 777"

Herthas designierter neue Investor mit Antrittsbesuch in Berlin

Bobic: "Jetzt liegt der Ball auf der Seite von 777"

"Ein sehr gutes Onboarding" mit 777 Partners: Herthas Geschäftsführer Fredi Bobic.

"Ein sehr gutes Onboarding" mit 777 Partners: Herthas Geschäftsführer Fredi Bobic. IMAGO/Ulrich Wagner

Am Dienstag der Vorwoche hatten sich die 777-Gründer Josh Wander und Steven Pasko mit Hertha-Präsident Kay Bernstein und Geschäftsführer Thomas E. Herrich in der Firmenzentrale des US-Private-Equity-Unternehmens in Miami ausgetauscht. Jetzt gab es die Fortsetzung in Berlin.

Auch gesucht: Ein Commitment von Tennor

Führende Vertreter von 777 und die Klub-Spitze gingen tagelang in Klausur, am Mittwoch zog Herthas Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic eine positive Bilanz der Gespräche. "Wir sind fertig mit dem, dass man sich gegenseitig beschnuppert hat und in die Tiefe gegangen ist", sagte Bobic. "Sie wollten viel von Hertha wissen. Wir haben gezeigt, was wir machen und wie der Status quo gerade ist - und umgekehrt genau das Gleiche. Es war ein großer Fragenkatalog auf beiden Seiten. Wir wollten auch vieles wissen. Es war ein sehr angenehmes und sehr strukturiertes Miteinander, ein sehr gutes Onboarding. Jetzt liegt der Ball auf der Seite von 777 und natürlich noch bei unserem aktuellen Investor Tennor, da ein Commitment zu finden - und dann kommen vielleicht alle zusammen."

Tennor hält aktuell 64,7 Prozent der Anteile an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA, insgesamt hat die Holding von Lars Windhorst seit Sommer 2019 insgesamt 374 Millionen Euro in den Klub investiert. Windhorst hatte im Oktober erstmals offen seine Verkaufsabsichten bekundet und am 24. November 777 Partners als potenziellen Käufer öffentlich gemacht. Anders als Tennor bringt 777 ein umfangreiches Know-how und ein großes Netzwerk im Sportbereich mit.

Hertha wäre Nummer 7 für 777 Partners 

Nach dem FC Sevilla, CFC Genua, Standard Lüttich, Vasco da Gama, Red Star FC Paris und Melbourne Victory wäre Hertha der siebte Fußballklub im Portfolio des 2015 gegründeten US-Unternehmens, das vor allem in die Versicherungs- und Luftfahrtbranche investiert, weltweit Anteile an mehreren Airlines hält und im Boeing-Leasinggeschäft prosperiert.

Beteiligt ist 777 Partners auch an der britischen Basketball-Liga BBL und deren Topklub London Lions. "Es ist ein großer Vorteil, wenn auch auf der anderen Seite jemand sitzt, der Fußball-Know-how mit reinbringt. Das macht’s in der Kommunikation viel, viel einfacher", erklärte Bobic. "Du redest mit jemandem, der schon Erfahrungen gemacht hat im Fußballgeschäft. Das macht es entspannter, als wenn du einem irgendwas erklären musst, wo du halt merkst, es kommt nichts an."

Du redest mit jemandem, der schon Erfahrungen gemacht hat im Fußballgeschäft. Das macht es entspannter, als wenn du einem irgendwas erklären musst, wo du halt merkst, es kommt nichts an.

Fredi Bobic

Hertha besitzt vertraglich eine Matching-Right-Klausel und - bei begründeten handfesten Vorbehalten gegen einen möglichen Tennor-Nachfolger - die Option, einen möglichen Käufer der Tennor-Anteile abzulehnen. Danach sieht es nach dem dreitägigen Meeting in Berlin nicht aus. "Wenn die Verträge gemacht sind, ist es ein Commitment. Warum sollst du dann ein Veto einlegen? Aber die Verträge sind noch nicht gemacht", sagte Bobic. "Grundsätzlich sehe ich jetzt keine großen Punkte, wo ein großes Veto kommen müsste."

Steffen Rohr

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