Bundesliga

Bjelicas Kopfschütteln: "Wenn das eine Rote Karte ist, ..."

Union nutzt die Fehler der Gegner nicht

Bjelicas Kopfschütteln: "Wenn das eine Rote Karte ist, ..."

War mit der Roten Karte nicht einverstanden: Nenad Bjelica.

War mit der Roten Karte nicht einverstanden: Nenad Bjelica. IMAGO/Sportfoto Rudel

So schnell wird der VfB Stuttgart kein neuer Lieblingsgegner des 1. FC Union Berlin werden. Bereits zum dritten Mal in der laufenden Spielzeit zogen die Eisernen im direkten Duell den Kürzeren. Und das obwohl die Mannschaft von Trainer Nenad Bjelica am Freitagabend beim Gastspiel im Schwabenland eine vernünftige Darbietung bot.

"Wir müssen organisiert verteidigen und nach Ballgewinn schnell umschalten", forderte Bjelica vor der Partie. Das Vorhaben setzten die Berliner um, kamen in der Anfangsphase vor allem nach leichten Fehlern der Stuttgarter zu Chancen. Doch Yorbe Vertessen (3.) sowie Andras Schäfer (16.) vergaben leichtsinnig. Erstgenannter durfte für Benedict Hollerbach starten, da "wenn er reingekommen ist, immer gute Leistungen gebracht hat", erklärte der Coach die Umstellung.

Allerdings fand sich der Winterneuzugang von der PSV Eindhoven überhaupt nicht zurecht. Ihm fehlt es noch an der nötigen Körperlichkeit für die Bundesliga. Der Stürmer, den sich Union rund 4,5 Millionen Euro kosten lassen hat, verlor im direkten Duell gegen die Stuttgarter Verteidiger nahe jeden Zweikampf und verstolperte zudem einige Bälle. Weshalb für ihn nach 65 Minuten dann auch Feierabend war.

Auf der anderen Seite ließen die Gäste zunächst aber auch nicht viel zu gegen den Tabellendritten. Anders als sonst ließ sich Stürmer Kevin Volland gegen den Ball eine Position tiefer fallen, sodass Union den VfB im 3-3-3-1 anlief. Damit wurde das Mittelfeld verdichtet und die Hausherren mussten oftmals gezwungenermaßen den langen Ball schlagen. Aber weil sich die Eisernen in zwei Szenen etwas schläfrig zeigten und zu viel Sicherheitsabstand wahrten, behielt der Favorit die Zähler zuhause.

Gosens: "Habe das Gefühl, dass mehr möglich war"

"Wenn du vorne nicht effizient genug bist, ist gerade gegen eine Top-Mannschaft schwierig, Punkte mitzunehmen", resümierte Unions Vize-Kapitän Rani Khedira bei DAZN. Linksverteidiger Robin Gosens pflichtete seinem Mitspieler bei: "Du gehst als Verlierer vom Platz. Aber am Ende habe ich das Gefühl, dass mehr möglich war. Das begleitet uns die ganze Saison, dass wir zu wenig Tore schießen." Die Möglichkeit, es erfolgreicher zu gestalten, haben die Köpenicker am kommenden Spieltag zuhause gegen Werder Bremen.

Dann müssen die Berliner jedoch ohne Andras Schäfer auskommen, der sich in Stuttgart eine Rote Karte einhandelte, nachdem er seinen Gegenspieler Josha Vagnoman mit offener Sohle am Knie erwischt hatte. Darauf angesprochen, wollte Bjelica mit einem leichten Kopfschütteln erst keinen Kommentar abgegeben. Nur wenige Sekunden später kommentierte er aber dann doch noch die Szene: "Wenn das eine Rote Karte ist, können wir sechs bis sieben Rote Karten pro Partie zeigen."

Jannis Klimburg

Bilder zur Partie VfB Stuttgart gegen 1. FC Union Berlin