Bundesliga

Bittencourts Telefonat mit Selke: "Dann antworte ich als Privatperson"

Wiedersehen mit Ex-Werder-Profi in Köln

Bittencourts Telefonat mit Selke: "Dann antworte ich als Privatperson"

Freut sich auf Ex-Kollege Davie Selke: Bremens Leonardo Bittencourt.

Freut sich auf Ex-Kollege Davie Selke: Bremens Leonardo Bittencourt. picture alliance / nordphoto GmbH / Kröger

Kontakt gab es in dieser Woche nicht noch einmal. "Das wird auch so bleiben", sagt Leonardo Bittencourt, "wir sehen uns ja am Samstag, da brauchen wir nicht schon eine Woche vorher drüber zu reden". Mit dem SV Werder Bremen reist der Mittelfeldspieler beim Re-Start der Bundesliga zum Topspiel in Köln (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) - und trifft dabei nun auch auf einen ehemaligen Mitspieler.

Dass Davie Selke Anfang des Jahres zum FC wechselte, der wiederum ein Ex-Klub Bittencourts ist - dazu hatte der Bremer zumindest im persönlichen Austausch geraten. Der Angreifer hatte sich bei ihm telefonisch nach dem Verein und der Stadt erkundigt. Dass er den Gegner damit womöglich verstärkt habe, wie er am Dienstag gefragt wurde, habe Bittencourt vernachlässigt: "Er hat mich als Privatperson angerufen und dann antworte ich ihm auch als Privatperson."

Selke und der FC: Bittencourt verweist auf Modeste

Jedenfalls habe er ihm "nur Gutes berichtet, weil ich in dem Verein viele schöne Jahre hatte und mich in der Stadt sehr wohlgefühlt habe", so Bittencourt: "Und wenn ein Freund einen Rat braucht, dann kriegt er von mir auch einen ehrlichen Rat." Selbst wenn sich der 1. FC Köln durch den Transfer des Ex-Herthaners verstärkt hätte, "ist das für mich auch gut", erklärt der 29-Jährige: "Weil man immer gegen die Besten spielen will. Das ist auch ein Grund, warum man Profi wird - um gute Mannschaften zu schlagen."

Bittencourt geht jedenfalls davon aus, dass Selke durchaus zum Fußball unter FC-Coach Steffen Baumgart passen könnte: "Ich glaube, dass er mit Köln einen Verein gefunden hat, der einen Boxspieler im System benötigt. Man hat bei Anthony Modeste gesehen, dass sie die Bälle immer wieder in den gefährlichen Raum reinflanken. Und dass sie einen Trainer haben, unter dem die Jungs komplett marschieren."

Bittencourt würde Platz 9 jetzt schon unterschreiben

In Bremen wiederum tat sich Selke nach der Rückholaktion zur Rückrunde der Saison 2019/20 eineinhalb Jahre überaus schwer. Auch Bittencourt war zu Beginn ebendieser Spielzeit zu Werder gewechselt und erinnert sich an eine "keine leichte Zeit hier, das haben wir oft besprochen". Für den Klub ging es zweimal um den Klassenerhalt: Dieser wurde zunächst in der Relegation geschafft - im darauffolgenden Jahr nicht mehr. Selke traf in insgesamt 34 Bundesligaspielen nur dreimal.

Wir wollen schnellstmöglich 40 Punkte, das muss das Ziel sein. Wir sind ein Aufsteiger.

Leonardo Bittencourt

"Für ihn war es auch schwierig", verweist Bittencourt auf jene Abstiegssaison, in der Werder überwiegend Grusel-Fußball spielen ließ: "Weil wir kaum Tormöglichkeiten und kaum Aktionen in der Box hatten. Das war in dem Jahr hier nicht schön anzusehen, muss ich sagen." Mittlerweile ist das wieder anders. Werder geht auf Platz 9 in die restliche Saison. Und wenn es nach Bittencourt ginge, würde man diesen Zwischenstand in Bremen schon jetzt unterschreiben, sagt er: "Das würden wir alle. Wir wollen schnellstmöglich 40 Punkte, das muss das Ziel sein. Wir sind ein Aufsteiger."

Tim Lüddecke

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