2. Bundesliga

"Bilder, die man nicht sehen will": Hansa-Fans sorgen für lange Unterbrechung

Rostock steigt ab und muss sich auf eine Strafe gefasst machen

"Bilder, die man nicht sehen will": Hansa-Fans sorgen für lange Unterbrechung

Hansa Rostock um Torwart Markus Kolke musste mit längerer Verzögerung den Gang in die 3. Liga antreten.

Hansa Rostock um Torwart Markus Kolke musste mit längerer Verzögerung den Gang in die 3. Liga antreten. IMAGO/Jan Huebner

Als die Nachspielzeit beim letzten Heimspiel dieser Zweitliga-Saison gelaufen war, hatte sich der Abstieg der Rostocker schon längst abgezeichnet. Die Kogge hatte einen 1:0-Vorsprung gegen Paderborn komplett verspielt und so den Ausrutscher von Relegationsteilnehmer Wehen Wiesbaden (1:2 gegen Zweitliga-Meister St. Pauli) nicht nutzen können. Die Chance auf die Relegation dahin.

Am Sonntagnachmittag musste die Partie allerdings von Schiedsrichter Harm Osmers auch noch unterbrochen werden, sämtliche Spieler gingen sogar in die Katakomben - und warteten. Der Grund: Teile der Fans hatten bei noch ausbleibenden vier Spielminuten der Nachspielzeit Raketen aufs Feld geschossen, Rauchbomben gezündet und das Stadion letztlich in schwarze bis tiefgraue Wolken gehüllt. Kleinere Stücke des Rasens brannten sogar.

"Null Toleranz"

Nach fast 30-minütiger Unterbrechung - das Ostseestadion war zu diesem Zeitpunkt in weiten Teilen schon gut geleert - konnten die letzten Minuten noch ausgetragen und das Spiel damit regulär beendet werden. Für ein Wunder in Form von zwei Toren reichte es aber nicht mehr - so muss der Neuaufbau in der 3. Liga vollzogen werden. Womöglich weiterhin mit Trainer Mersad Selimbegovic, der als "Option" gilt.

Neben dem sportlichen Niedergang musste an diesem Tage aber auch über die massiven Verfehlungen der Hansa-Anhängerschaft samt drohendem Spielabbruch, der eine DFB-Strafe nach sich ziehen wird, gesprochen werden. So sagte etwa Rostocks Coach Selimbegovic: "Das sind Bilder, die man natürlich nicht sehen will im Fußball." Er wolle die Aktionen nicht rechtfertigen. Er verstehe aber die Enttäuschung "bei allen Fans, die den Verein lieben und leben".

Interimsvorstand Jürgen Wehlend wurde noch deutlicher bezüglich der Randale: "Im Grunde genommen ist es ein schlechtes Zeugnis für uns, für den Verein. Es gibt nichts zu entschuldigen. Man kann es nur erklären." Das alles sei aus seiner Sicht ein Abbild der Saison gewesen.

"Die Leute waren unglaublich frustriert, haben sich in der letzten Woche noch einmal aufgerafft und unglaubliche Emotionen gezeigt." Dabei seien die Emotionen hochgekocht. "Und dann entlädt sich etwas im Stadion." Damit meine er nicht "die Böller, Raketen und den ganzen Scheiß, der geflogen ist". Denn: "Das ist nicht zu entschuldigen. Null Toleranz."

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