Regionalliga

Bierofka: "Ich spüre niemanden im Nacken"

1860-Trainer will sich sportliche Verantwortung teilen

Bierofka: "Ich spüre niemanden im Nacken"

Hat trotz Tabellenführung Anlass zum Grübeln: 1860-Coach Daniel Bierofka.

Hat trotz Tabellenführung Anlass zum Grübeln: 1860-Coach Daniel Bierofka. imago

Dass der kommende Gegner SpVgg Bayreuth seine letzten acht Spiele verloren hat, spielt für den Münchner Coach keine Rolle: "Das heißt gar nichts!" Denn "jeder, der in der Regionalliga vor 12.500 Zuschauern spielen darf, holt alles aus sich heraus", so Bierofka. Dafür hat der 38-Jährige sogar Beweise, kein Team konnte die auf das Auswärtsspiel im Stadion an der Grünwalder Straße folgende Partie gewinnen. Gerade dort ist es aber möglich, das zeigte zuletzt ausgerechnet die zweite Mannschaft des Stadtrivalen vom FC Bayern. Bierofka redet statt von Problemen vom benötigten Spielglück, "das man brauche und das man sich erarbeiten kann. Wir müssen einfach mal wieder in Führung gehen."

Die Namen Hinterberger und Lauth

Der Vorsprung der Löwen ist auf drei Punkte geschmolzen. Bierofka hatte das aber einkalkuliert und hängt die Durststrecke (auch gegen Augsburg II unterlag München 2:3) nicht zu hoch: "Das habe ich immer gesagt. Ich spüre niemanden im Nacken. Wir müssen einfach schauen, dass wir unsere Spiele gewinnen." Der Trainer spürt aber etwas anderes. Und zwar Bedarf nach einer Teilung der sportlichen Verantwortung. Zur Manager-Debatte in der bayrischen Landeshauptstadt äußerte Bierofka, dass er diesbezüglich "schon gerne jemanden hätte". Während Investor Hasan Ismaik diese Vorstellung teilen könnte, befindet die Vereinsspitze jedoch, dass es in der Regionalliga auch ohne Sportchef gehen muss. Interessant sind die Namen, die für diese noch nicht final vorgesehene Position im Raum schweben: Mit Ex-Manager Florian Hinterberger und Ex-Torjäger Benjamin Lauth gelten Löwen-Vertraute als Kandidaten.

"Eine Riesenbefreiung"

Die sportliche Verantwortung auf dem Platz spürt immer noch die Mannschaft. Und die rangiert nur noch drei Zähler vor dem FC Ingolstadt II. Die Leichtigkeit des Erster-Seins scheint vorerst dahin. Dagegen will Bierofka "mal wieder drei Punkte erzwingen", "ein Sieg wäre eine Riesenbefreiung, könnte einen Push in die richtige Richtung geben". So hat das letzte Spiel der Hinrunde auch für den tabellarisch unbesorgten Trainer wegweisenden Charakter. Er wünscht sich dafür "bedingungslose Unterstützung von den Zuschauern - in einer Phase, wo die anderen Teams hinten dran sind und punkten". Denn auch Nürnberg II und Schweinfurt sind mit sieben, sowie Illertissen mit acht Zählern Rückstand noch nicht abgeschlagen. So wäre es für ein in allen Belangen gutes Gefühl enorm wichtig, die Hinserie mit einem Dreier abzuschließen.

Im Heimspiel gegen die SpVgg Bayreuth fehlen Bierofka weiterhin Gebhart (Reha), Andermatt (Schlutereckgelenkssprengung) und der rotgesperrte (zwei Spiele) Helmbrecht. Kapitän Weber könnte dagegen in den Kader zurückkehren.