Wolfsrudel: Schäfer (li.) und Misimovic (re.) beglückwünschen Gentner zu dessen Tor. picture-alliance
Bielefelds Trainer Michael Frontzek musste im Vergleich zum 1:0-Sieg in Karlsruhe auf Katongo (Gelb-Rot-Sperre) und Kirch (Magen-Darm-Infekt) verzichten. Er ersetzte diese beiden durch Janjic und Halfar. Wolfsburgs Coach Felix Magath hingegen tauschte nach dem 4:3 gegen Schalke auf einer Position: Riether kam rein, Madlung musste raus.
Der VfL Wolfsburg übernahm gleich zu Beginn die Initiative, tat sich aber schwer gegen sehr aggressive Bielefelder. Die Arminen doppelten zumeist den ballführenden Gegner und unterbanden so den Spielfluss der Gäste. In der Offensive brachten die Bielefelder die Wölfe-Abwehr mit langen und weiten Bällen auf den wuseligen Wichniarek in Bedrängnis. Der Pole hatte auch die erste klare Gelegenheit der Partie, doch zog er gegen VfL-Schlussmann Benaglio den Kürzeren (4.).
Bundesliga, 25. Spieltag
Beide Mannschaften gingen aber kein allzu hohes Risiko ein, hüben wie drüben stand primär eine stabile Defensive im Vordergrund. Folglich waren klare Torchancen absolute Mangelware. Dafür gab es einige Standards zu sehen, die aber allesamt nicht gut ausgespielt wurden. Ein Eckball führte dann doch zum ersten Tor, aber nicht zu Gunsten der ausführenden Mannschaft. Nach einer Ecke für die Arminia leitete der VfL über Grafite sofort den Konter ein. Der Brasilianer sprintete alleine auf Kucera zu, passte dann von der Strafraumgrenze in die Mitte. Dort überließ Misimovic dem besser postierten Gentner, der mit einem Schuss ins linke Eck Bielefelds Schlussmann Eilhoff keine Chance ließ (19.).
Mit der Führung im Rücken zogen sich die Wölfe ein wenig zurück und ließen die Arminia erst einmal kommen. Die Bielefelder bemühten sich auch um den Ausgleich, rannten sich aber meistens in der aufmerksamen Abwehrreihe der Gäste fest. Der VfL ruhte sich aber auf dem eigenen Polster nicht aus. Die Magath-Elf agierte clever, hatte mehr Ballbesitz und spielte kontrolliert nach vorne. Doch Dzeko köpfte drüber (31.), und Grafite schoss rechts vorbei (32.).
Gegen Ende der ersten Hälfte verlagerten sich die Kräfteverhältnisse deutlich zu Gunsten der Wolfsburger, die klar spielbestimmend waren, aber nicht konsequent genug die Entscheidung suchten. Den Ostwestfalen dagegen fehlte es an Ideen, Kreativität und Spritzigkeit. Folglich gab es in der ersten Hälfte keine weiteren nennenswerten Offensivaktionen in der Wolfsburger Hälfte.
Bielefeld drückt, Wölfe treffen
Tor! Gentner (li.) überwindet Arminias Keeper Eilhoff. picture-alliance
Ohne personelle Wechsel ging es im zweiten Durchgang weiter, dafür mit besser eingestellten Arminen. Die Platzherren traten engagierter auf und drängten vehement auf den Ausgleich. Fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff hatten sie dann auch die große Möglichkeit, doch VfL-Keeper Benaglio rettete mit zwei Paraden. Zuerst parierte der Schweizer gegen Halfar, dann in großartiger Manier gegen Tesche, der aus sechs Metern frei stehend am Keeper scheiterte.
Auf der anderen Seite liefen die Frontzeck-Schützlinge Gefahr, in einen weiteren Konter zu laufen. So rettete Herzig in höchster Not vor dem einschussbereiten Dzeko (54.). Vier Minuten später war es dann doch passiert: Ein kapitaler Fehlpass von Halfar leitete das 2:0 der Wolfsburger ein. Misimovic passte direkt auf Grafite, der sich nicht zweimal bitten ließ und vom rechten Fünfer-Eck ins lange Eck einschob. Für den Brasilianer war es sein 18. Saisontreffer, wodurch er mit dem Führenden in der Torjägerliste, Vedad Ibisevic, gleichzog.
Die Arminia bewies Moral, fand aber kaum geeignete Mittel gegen die VfL-Defensive. In der 66. Minute tauchten die Ostwestfalen in Person von Kauf doch einmal gefährlich vor Benaglio auf. Der schweizer Nationaltorhüter klärte aber erneut mit einer erstklassigen Reaktion. Etwas später traf Marx aus kurzer Distanz nur das rechte Außennetz (73.).
Danach plätscherte die Partie lange Zeit dahin, erst in der Schlussphase ging es noch einmal heiß her. Zuerst musste VfL-Schlussmann Benaglio all sein Können gegen Tesche aufbieten, der aus kürzester Distanz abgezogen hatte (85.). Auf der anderen Seite machte es der eingewechselte Dejagah besser: Nach einem verunglückten Rettungsversuch von Herzig landete der Ball beim U21-Nationalspieler, der aus 16 Metern den Endstand besorgte (87.).
Nach der Länderspielpause ist Bielefeld wieder am Freitag, den 3. April, zu Hause gegen Schalke gefordert. Wolfsburg tritt am darauffolgenden Samstag ebenfalls vor eigenem Publikum an. In der Volkswagen-Arena steigt dann das Spitzenspiel gegen den FC Bayern.