Abgeschüttelt: Marcos Antonios Löwen ließen Deluras Arminia links liegen. picture alliance
Bielefelds Trainer Thomas Gerstner wechselte nach dem torlosen Remis beim FSV Frankfurt verletzungsbedingt einmal. Delura ersetzte Kirch (Innenbandanriss).
Auf Seiten der Löwen nahm 1860-Coach Ewald Lienen im Vergleich zur 0:1-Niederlage bei Energie Cottbus drei Veränderungen vor. Debütant Marcos Antonio, Ludwig und Rösler begannen anstelle von Schwarz, Stahl und Mlapa (Grippe).
Die Partie kam nur sehr schleppend in Gang und entwickelte sich keinesfalls zu der einseitigen Begegnung, die angesichts des großen Unterschieds in der Tabelle zu erwarten war. Fundament des Münchner Spiels war eine kompakte Defensive, die den Ostwestfalen gehörig Kopfzerbrechen bereitete. Die Arminia ging ideenlos zu Werke und schaffte es nicht, die Löwen auch nur ansatzweise unter Druck zu setzen. So kam es nicht von ungefähr, dass die Gäste bei vereinzelten Vorstößen einen Tick lebendiger wirkten.
Zwingend wurde 1860 aber auch nicht. Einem Delura-Kopfball (9.) nach einem Eckstoß hatten die Münchner einen schönen Angriff über Marcos Antonio entgegenzusetzen, an dessen Ende Lauth jedoch am Ball vorbeitrat (3.). Ludwigs Freistoßflanke verpasste Holebas knapp (14.). Lange Zeit plätscherte die Partie höhepunktlos vor sich hin und hatte lediglich zwei Mannschaften zu bieten, die defensiv taktisch dizipliniert agierten, offensiv aber kaum ein Bein auf den Boden brachten.
Marcos Antonios brandgefährlicher Eckball bildete da eine seltene Ausnahme. Erst Eilhoff, Augenblicke später auch Kucera hatten Mühe, das Leder aus der Gefahrenzone zu befördern (34.). Kurz vor der Pause wurde es dann auf der Gegenseite doch noch interessant. Janjic zielte aus 20 Metern zu hoch (40.), bevor Lamey in Folge eines Halfar-Freistoßes aus fünf Metern zum Kopfball kam, jedoch am glänzend reagierenden Kiraly scheiterte (43.).
Der 13. Spieltag
Der zweite Durchgang ähnelte zunächst stark dem Treiben vor der Pause. Die Löwen hatten die Partie in der Defensive weiter im Griff, ehe die Arminia nach einer Stunde allmählich zulegen konnte. Zuvor hatte der DSC allerdings Glück, dass Lamey nicht vorzeitig zum Duschen musste, nachdem der bereits verwarnte Verteidiger ohne Chance auf den Ball Holebas gelegt hatte (48.).
Die Gastgeber erhöhten nun den Druck, wurden aber weiterhin nicht zwingend. Katongos Schuss war zu unplatziert und wurde von Kiraly mühelos entschärft (65.), Federicos Versuch wurde von einem Verteidiger geblockt (69.). Zwanzig Minuten vor Schluss mussten die Löwen dann einen Rückschlag verkraften, weil Referee Robert Kempter bei Aigners Tackling gegen Feick weniger Gnade walten ließ als zuvor bei Lamey und den Ex-Bielefelder mit der Ampelkarte vom Feld schickte (70.).
Es wurde nun hitziger. Viel Aufregung gab es, als Kiraly eine Freistoßflanke von Halfar abfing, dann aber über einen am Boden liegenden Arminen stolperte. Dem Löwen-Schlussmann entglitt das Spielgerät, und Lamey schoss zum vermeintlichen 1:0 ein. Kempter verweigerte dem Tor die Anerkennung (76.). Eine knappe Viertelstunde blieb dem Spitzenreiter, aus dem Remis noch einen Sieg zu machen, es sollte allerdings ganz anders kommen.
Acht Minuten vor dem Ende schickte Lauth den eingewechselten Pappas mit einem tollen Pass auf die Reise. Der Joker umspielte Eilhoff und versenkte das Spielgerät cool im Bielefelder Gehäuse - 0:1 (82.). Es war der erste Gegentreffer für DSC-Keeper Eilhoff nach 843 Minuten. Die Arminia suchte nun verzweifelt die Antwort, doch Kiraly rettete sowohl gegen den ebenfalls eingewechselten Guela (85.) sowie bei einem Kopfball von Federico (89.) und hielt so den Sieg fest.
Bielefeld gastiert am kommenden Spieltag in der Montagspartie beim 1. FC Kaiserslautern, die Löwen empfangen am Sonntag Fortuna Düsseldorf.