Die Ausgangslage beider Mannschaften stimmte zumindest in einem Punkt überein: DSC und KSC starteten mit einem neuen Trainer in die Saison 2016/17. In Bielefeld hat Rüdiger Rehm das Amt von Norbert Meier übernommen, in Karlsruhe ist Tomas Oral Nachfolger von Markus Kauczinski. Der Unterschied: Rehm kann auf einen eingespielten Kader bauen, der größtenteils bereits seit mehr als zwei Jahren zusammen ist. Oral hingegen muss sein Team nach dem großen Umbruch im Sommer erst richtig formen. Der Coach setzte auf der Bielefelder Alm auf die Neuen Kom und Kinsombi im defensiven Mittelfeld, Stoppelkamp sortierte sich vorne links ein. Holota und Prietl hießen die Neuzugänge auf der Seite des Gastgebers.
Keine Gefahr vom KSC - Klos nicht entschlossen genug
Die Abstimmung in Sachen Defensivarbeit klappte beim KSC schon gut, dies sollte aber nicht heißen, dass sich die Badener einzig darauf beschränkten. Torres, Stoppelkamp & Co. versuchten auch offensiv Akzente zu setzen - allerdings ohne Gefahr für Hesl und dessen Vorderleute. So sprang im ersten Durchgang keine einzige Tormöglichkeit für die Gäste heraus. Zwei Chancen gab es dagegen für Bielefeld. Zunächst in der 13. Minute: Nach einem Patzer der KSC-Abwehr kam Voglsammer an den Ball und spielte blitzschnell weiter zu Holota. Der Pole zielte bei seinem Weitschuss aber über den Kasten. Erst rund 20 Minuten später die Riesenchance für die Arminia. Nach einem langen Ball band Voglsammer zwei Karlsruher und legte dann wunderbar auf den mitgelaufenen Klos ab. Der Kapitän hätte eigentlich direkt schießen können, nahm stattdessen das Tempo raus, zögerte und schoss dann am linken Pfosten vorbei (34.).
2. Bundesliga, 1. Spieltag
Für Aufregung vor der Pause sorgte schließlich noch ein grobes Foul von Börner, der in Torres prallte. Der Bielefelder sah folgerichtig Gelb. Valentini und Diamantakos machten ihrem Ärger Luft und gingen aus einer Rudelbildung ebenfalls mit Gelb heraus (38.).
Chancen für Diamantakos - Protest vom DSC
Im zweiten Abschnitt sahen die 17.733 Zuschauer etwas mehr Torraumszenen. Den Anfang machte Diamantakos für Karlsruhe. Gleich zweimal kam der Grieche zum Abschluss, scheiterte jedoch an Hesl (48.). Vor allem aber machte der DSC nun mehr Druck. Schütz flankte zu Holota, der Abpraller landete vor den Füßen von Nöthe, der einen strammen Schuss über den Querbalken setzte (59.). Zwei Minuten später wurde Kom im eigenen Strafraum angeschossen, hatte Arme und Hände aber am Körper. Dennoch protestierten die Hausherren, sie hätten hier gerne den Elfmeterpfiff gehört. Schiedsrichter Tobias Stieler ließ richtigerweise weiterlaufen. Nach einer Schütz-Ecke probierte Nöthe erneut sein Glück, brachte den Ball aber wieder nicht im Tor unter (66.). Die letzte schöne Szene hatte Diamantakos, als er sich mit dem Rücken zum Tor durchtankte, den Ball dabei in der Luft hielt und aus der Drehung an Hesl scheiterte (74.).
Beide Mannschaften schienen mit der Punkteteilung zufrieden zu sein. Der KSC beendete die Partie allerdings zu zehnt: Nach einem taktischen Foul flog Sallahi mit der Ampelkarte vom Platz (89.). Er wird den Badenern am zweiten Spieltag fehlen. Karlsruhe empfängt am nächsten Samstag (13 Uhr) den VfL Bochum. Für Bielefeld geht es am Sonntag (15.30 Uhr) bei 1860 München weiter.