Bielefelds Trainer Norbert Meier veränderte seine Startelf im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen den FCK auf drei Positionen: Salger, Ulm und Nöthe begannen für Junglas (5. Gelbe Karte), Rodriguez und Ryu (beide auf der Bank). Auf der Gegenseite wechselte Fürths Trainer Stefan Ruthenbeck nach dem 3:1-Sieg gegen Düsseldorf zweimal durch: Hirsch und Wurtz ersetzten Rapp und Vukusic (beide auf der Bank).
Den ersten Matchball zum Klassenerhalt hatten die Bielefelder gegen Kaiserslautern vergeben. Mit dem Heimspiel gegen Fürth bot sich die nächste Gelegenheit, den Ligaverbleib unter Dach und Fach zu bringen. Diese Chance wollten die Arminen beim Schopfe packen und begannen rasant. In den ersten fünf Minuten spielte sich alles in der Hälfte der Gäste ab. Klos verzeichnete den ersten Abschluss (2.), Börner nach einer Ecke den ersten Kopfball (6.).
Der DSC agierte entschlossener, setzte Fürth extrem früh unter Druck und zog ein Powerplay gegen überraschte Fürther auf. Einzig vor dem Tor fehlte die letzte Genauigkeit - ganz anders bei den Franken. Mit der ersten ernstzunehmenden Offensivaktion gingen die Kleeblättler in Führung. Wurtz hatte an der Strafraumgrenze zu Zulj gepasst, der Hesl mit einem harten Flachschuss keine Chance ließ (15.).
Beeindruckende Antwort
Ein Nackenschlag für die Arminia, die bis dato fast alles richtig gemacht hatte. Genauso bemerkenswert wie die Kaltschnäuzigkeit der Fürther war allerdings die Reaktion der Hausherren: Fünf Minuten dauerte es, bis Salger mit seinem Lupfer die Hintermannschaft aushebelte. Nöthe bediente Klos, und der Kapitän, der sich gegen Kaiserslautern noch heftige Wortgefechte mit dem eigenen Anhang geliefert hatte, versöhnte die Fans mit seiner Grätsche zum Ausgleich (20.).
Die Feierstimmung auf den Rängen übertrug sich auch auf den Rasen, anders ist die Sorglosigkeit der Bielefelder nicht zu erklären, die Stiepermann frei vor Hesl zum Schuss kommen ließ - ohne Folgen (21.). Die Kleeblättler waren nun endgültig angekommen, zogen häufiger feines Kurzpassspiel im Mittelfeld auf, dem auch die Chance von Berisha entsprang (32.). Bielefeld zog sein intensives Pressing bis zur Halbzeit durch und wurde dafür beinahe belohnt: Klos luchste Mielitz den Ball und schoß umgehend aus der Drehung und sehr spitzem Winkel. Die Kugel trudelte fast parallel zur Torlinie vorbei (35.). Dann war Pause.
2. Bundesliga, 31. Spieltag
Der zweite Durchgang büßte nichts an Unterhaltungswert ein, diesmal hatte der DSC den besseren Start. Nachdem Dick Gießelmann ausgespielt und in die Mitte geflankt hatte, war Klos zur Stelle und netzte zur Führung ein (50.). Nur wenige Minuten später hätte der Kapitän den Dreierpack schnüren können, fand aber in Mielitz seinen Meister (54.). Bedanken konnte sich die Arminia kurz darauf bei Hesl, der stark gegen Freis parierte (55.).
Dann war wieder Klos-Time: Mit etwas Glück bekam der Stürmer den Ball von Gießelmann mustergültig serviert und musste nur noch einschieben (60.). Die Partie schien entschieden, aber Börner machte das Geschehen noch einmal spannend: Er spritzte in einen Pass von Freis und beförderte den Ball somit aus 20 Metern über den verdutzten Hesl hinweg aufs eigene Tor. Von der Latte sprang das Leder auf die Torlinie - oder doch dahinter? Auch mit Hilfe der Fernsehbilder war die Szene nicht eindeutig zu klären, Schiedsrichter Schriever entschied auf Weiterspielen (66.).
Eben jener Börner machte seinen folgenlosen Fauxpas aber wieder gut, als er Ulms Ecke am zweiten Pfosten völlig unbehelligt über die Linie bugsierte (75.). Die Bielefelder Alm bebte und feierte ihr Team und ein weiteres Jahr in der zweiten Liga. Den Schlusspunkt setzte wieder Börner, der im Zusammenspiel mit Hesl ein Eigentor der Kategorie Slapstick fabrizierte (90.). Dann war Schluss. Bielefeld spielt am kommenden Freitag (18.30 Uhr) in Leipzig. Fürth verpasste den Sprung auf Rang sechs und empfängt am Samstag (13 Uhr) den 1. FC Heidenheim.