Bundesliga

Berthold: "Lahm auf Platz eins, Osorio und Rafinha in den Kreis"

Der Gastkommentar von Thomas Berthold

Berthold: "Lahm auf Platz eins, Osorio und Rafinha in den Kreis"

Wobei man fairerweise sagen muss, dass im heutigen 4-4-2 oder 4-3-3 die Außenverteidiger stärker auf ihre Defensivaufgaben beschränkt werden, als es die Außenbahnspieler im 3-5-2 waren.

Wenn einer aber an die "Internationale Klasse" heranreicht, dann Philipp Lahm. Ihn überhaupt nicht zu berücksichtigen, finde ich viel zu hart bewertet. Nach so einer WM fällt man mal in ein Loch, da muss man gnädiger sein, das sollte man ihm zugestehen. Lahm gehört für mich auf Platz eins "Im weiteren Kreis". Ich weiß, dass er vielleicht nicht immer so stark spielte wie in der Vergangenheit, aber gerade als Ex-Profi sehe ich das doch differenzierter. Javier Pinola spielte eine gute Rückrunde, der "Kreis" ist okay, aber eben hinter Lahm.

Bei Marcell Jansen, der mit seinem Wechsel zum FC Bayern München einen absolut richtigen Schritt vollzieht, darf man nicht vergessen, dass er abgestiegen ist. Auch wenn dies am wenigsten seine Schuld war. In Gladbach war die Gesamtsituation einfach katastrophal. Dede litt in Dortmund ebenfalls unterm Abstiegskampf. Für mich gehörte er zu den wenigen Spielern, die dort immer versuchten, ihre Leistung zu bringen.

Für Ludovic Magnin spricht, dass er Arthur Boka auf links ausgestochen hat. Höher als im "Blickfeld" würde ich allerdings Ricardo Osorio und Rafinha einstufen. Arne Friedrich verkörpert generell für mich einen Innenverteidiger, weil er zu schwach in der Spieleröffnung ist. Aber als Außenverteidiger ist er im "Blickfeld" gut aufgehoben.

Thomas Berthold (42; Weltmeister 1990) absolvierte 332 BL-Spiele für Frankfurt, Bayern und Stuttgart.