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Berlin und Leipzig sind gerüstet

EM: Notfallplan für 2012 mit Deutschland

Berlin und Leipzig sind gerüstet

Leipzig

Selten so gut gefüllt: Das Stadion in Leipzig beim Ligapokalfinale 2007. picture-alliance

Der frühere polnische Nationalspieler Grzegorz Lato ist zum Präsidenten des nationalen Fußball-Verbandes (PZPN) gewählt worden. Für den 58-jährigen WM-Torschützenkönig von 1974 stimmten beim PZPN-Wahlkongress am Donnerstag in Warschau 57 der 112 Delegierten. Er werde alles unternehmen, damit die Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine zum "gemeinsamen Erfolg" werde.

"Wir, also die UEFA gemeinsam mit der FIFA, beobachten sehr genau, was in Polen passiert. Wichtig wird sein, dass die Wahl fair über die Bühne geht. Danach werden die Dinge neu geordnet. Vorher sagen wir nichts", hatte UEFA-Sprecher William Gaillard dem kicker im Vorfeld der Abstimmung gesagt.

Noch geht man bei der UEFA davon aus, dass Polen die EM mit ausrichten kann. Der Ukraine, das erklärte Präsident Michel Platini mehrmals, wird die EM entzogen, wenn in der Hauptstadt Kiew kein neues Stadion errichtet und die Infrastruktur (Flughäfen und Autobahnen) nicht verbessert wird.

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Nimmt die Ukraine die Hürde nicht, gibt es, trotz anderslautender Äußerungen des DFB, keine Alternative zu einer EM in Polen und Deutschland mit den Spielorten Berlin und Leipzig. Nach kicker-Recherchen besteht längst ein Notfallplan.

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Inzwischen wurde bekannt, dass es aufgrund der internationalen Finanzkrise in der Ukraine zu einem Baustopp gekommen ist. An 80 Prozent aller EM-Baustellen ruhe wegen finanzieller Probleme derzeit die Arbeit, erklärte OK-Sprecher Jevgeni Willinsky am Donnerstag.

"Die meisten Bauvorhaben stagnieren", sagte Willinsky nach dem Abschluss einer Inspektionsreise durch die ukrainischen EM-Spielorte Kiew, Donezk, Dnjepropetrowsk und Lviv: "Das ist schlecht, denn die Attraktivität der Projekte für Investoren ist gesunken. Momentan laufen wir den gesetzten Fristen hinterher."

Neben den finanziellen Problemen stellt auch die Bürokratie ein enormes Hindernis dar. Teilweise seien Genehmigungen für den Stadionbau erst nach mehreren Jahren zu bekommen. "Wenn es so weitergeht, erhalten wir die Baugenehmigungen erst, wenn das Turnier schon läuft", sagte Willinsky. Mitte Oktober war der geplante Stadionbau in Lviv geplatzt, nachdem eine österreichische Firma trotz vorliegender Genehmigung einen Rückzieher gemacht hatte. In Dnjepropetrowsk hingegen wurde mit dem Neubau einer 30.000 Zuschauer fassenden Arena jüngst begonnen.