Bundesliga

Bergmann rückt bei 96 auf

Hannover: Trainer Hecking wirft hin!

Bergmann rückt bei 96 auf

Dieter Hecking

Trainerdiskussion beendet: Dieter Hecking räumt in Hannover seinen Posten. imago

Bei der Suche nach einem neuen Coach will Kind nichts überstürzen: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass es schnell geht. Wir werden für diese Trainersuche Zeit brauchen und uns diese auch nehmen", so der Klubchef, der zunächst "mehrere Alternativen prüfen und mit mehreren Kandidaten sprechen" will.

Die 96-Verantwortlichen haben am Mittwochabend das Rücktrittsgesuch von Hecking angenommen. "Diese Entwicklung trifft mich ganz persönlich sehr", ließ Kind wissen, der eigentlich "nach einer schwierigen Saison jetzt gemeinsam einen erfolgreichen Neustart einleiten" wollte.

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Nicht mehr mit Hecking, der die "Roten" im September 2006 übernahm und nach knapp drei Jahren seinen Posten niederlegt. 2006/07 schaffte der Fußballlehrer mit 96 den Klassenerhalt, in der darauffolgenden Spielzeit führte er das Team auf Platz acht - die beste Platzierung nach dem Wiederaufstieg 2002. In der vergangenen Saison gelang trotz widriger Begleitumstände der 11. Platz.

Die immer mehr negative Grundstimmung in Hannover trug sicherlich zur Entscheidung gegen eine weitere Zusammenarbeit bei Hecking bei. "Wir haben hier nicht den zweiten, sondern den 36. Spieltag. Wir schleppen die Probleme der letzten Saison mit uns mit", umschrieb Manager Jörg Schmadtke die derzeitige Lage bei den Niedersachsen. Nicht erst seit dem blamablen Pokal-Aus beim Viertligisten in Trier (1:3) rumorte es gewaltig beim Bundesligisten. Auch der mehr als unbefriedigende Saisonstart mit nur einem Zähler aus zwei Partien (0:1 bei Hertha BSC, 1:1 gegen Aufsteiger Mainz) trug zur Unruhe um die Mannschaft und besonders um Dieter Hecking bei.

Trotz der aktuellen Lage bleibt aber festzuhalten, dass Dieter Hecking und Hannover 96 jahrelang hervorragend zusammen gearbeitet und zusammen gepasst haben.

96-Präsident Martin Kind

Der übergibt nun die Verantwortung in andere Hände. "Trotz der aktuellen Lage bleibt aber festzuhalten, dass Dieter Hecking und Hannover 96 jahrelang hervorragend zusammen gearbeitet und zusammen gepasst haben", erklärte Kind. Hecking ist in der noch jungen Saison bereits der zweite Trainer, der nicht mehr im Amt ist. Zuvor musste Jörn Andersen schon vor dem ersten Spieltag bei Aufsteiger 1. FSV Mainz 05 gehen und wurde dort von Thomas Tuchel ersetzt.

Bergmann folgt auf Hecking

Andreas Bergmann

Rückt in die Verantwortung: Andreas Bergmann wird 96 interimsmäßig trainieren. imago

Ein Nachfolger für Hecking bei 96 war am Mittwochabend noch nicht in Sicht. "Dazu gibt es noch gar nichts zu sagen, sonst wären wir ja vorbereitet gewesen", sagte Clubchef Kind. "Wir haben keine Liste mit Kandidaten, denn wir sind ja ergebnisoffen in die Gespräche gegangen." Schmadtke wurde als Interimslösung ausgeschlossen, der Übergangstrainer aber am Donnerstag präsentiert: Andreas Bergmann übernimmt bis auf weiteres den Bundesligisten. Der ehemalige Coach des FC St. Pauli leitete am Donnerstagmorgen bereits die erste Übungseinheit. Bergmann wird 96 aber nur so lange trainieren, bis ein neuer Trainer gefunden ist. Der 50-Jährige arbeitet seit knapp zwei Jahren bei Hannover und ist dort für das U23-Team und das Nachwuchs-Leistungszentrum zuständig.