Champions League

Bellingham staunt über Diaz - Ancelotti "ärgert" Tchouameni

Kleinere Sorgen um Reals Siegtorschützen

Bellingham staunt über Brahim Diaz - Ancelotti "ärgert" Tchouameni

Hommage an den verletzten Anführer: Brahim Diaz nahm Bellinghams Jubelpose nach dem goldenen Tor in Leipzig ein.

Hommage an den verletzten Anführer: Brahim Diaz nahm Bellinghams Jubelpose nach dem goldenen Tor in Leipzig ein. imago images

Es lief die 48. Minute in Leipzig, in der das Achtelfinal-Hinspiel zwischen RB und Real Madrid entschieden wurde. Brahim Diaz löste sich auf der rechten Seite, ließ mehrere RB-Verteidiger alt aussehen und schlenzte den Ball sehenswert ins linke Eck. Anschließend schickte der Spanier mit seinem Jubel einen Gruß an den verletzt zu Hause gebliebenen Jude Bellingham, den er in der Startelf vertrat.

Dieser zeigte sich beim Kurznachrichtendienst X begeistert vom Tor ("Oh mein Gott, Brahim!!!") und von der Hommage an ihn durch den Jubel ("Großartiges Ergebnis, Jungs - liebe dich, Brahim"). Auch Carlo Ancelotti war angetan von der Leistung des Torschützen - sah dabei aber auch das große Ganze. Brahim Diaz war vor seiner Rückkehr knapp drei Jahre bei der AC Milan gereift, was auch der Real- und ehemalige Milan-Coach so sieht: "Als er zurückkam, sah ich ihn stärker, kräftiger, mit mehr Charakter. Er hat immer seinen Beitrag geleistet, hat Selbstvertrauen und ein spektakuläres Tor geschossen."

Dass der Matchwinner nach 84 Minuten angeschlagen vom Feld musste, wollte Ancelotti nicht überbewerten. Brahim Diaz habe "einen doppelten Schlag" abbekommen, wobei der Knöchel und die Wade betroffen waren. Nach einer muskulären Verletzung sehe es nicht aus, ehe Ancelotti anfügte: "Wir werden sehen."

Weitere Verletzte kann sich Real wahrlich nicht erlauben - wenngleich die Königlichen die Misere in den vergangenen Wochen mit Bravour aufgefangen haben. "Es gibt viele gute Aspekte", befand auch Ancelotti: "Wir haben trotz der Verletzten gut verteidigt, wir waren im Umschaltspiel gefährlich und hätten mehr Tore schießen können. Dazu hat Lunin im Tor sein bestes Spiel gemacht."

Dass Spiele in Leipzig "immer schwierig" sind und Real auch mindestens einen Gegentreffer hätte schlucken können, erkannte auch Ancelotti. Speziell die Flügelspieler von RB hätten die Königlichen im ersten Abschnitt kaum in den Griff bekommen. "In der ersten Halbzeit war Camavinga nicht immer auf der richtigen Position", bemängelte der Real-Coach, schob aber nach: "Das haben wir behoben." Durch den knappen Sieg sieht Ancelotti lediglich "einen kleinen Vorteil" mit Blick auf das Rückspiel am 6. März im Bernabeu.

Tchouameni überzeugt wieder - Ancelotti "droht"

Ein wesentlich größerer Vorteil ist indes die Flexibilität von Aurelien Tchouameni. Wegen der Ausfälle in der Innenverteidigung - David Alaba, Eder Militao und Antonio Rüdiger sind verletzt - wurde der eigentlich fürs Mittelfeld aus Monaco verpflichtete Franzose zuletzt häufig im Abwehrzentrum eingesetzt. "Er hat sehr gut verstanden, was die Mannschaft braucht", sagt Ancelotti über den 24-Jährigen: "Es scheint, als hätte er schon immer dort gespielt - weil er intelligent ist."

Charaktere wie Tchouameni brauche es, um die Not in der Abwehr zu mindern. "Wir machen das durch das Engagement aller wett", so Ancelotti. Insbesondere aber das des Franzosen, der sich mittel- bis langfristig wieder im Mittelfeld sieht. Wohl auch deswegen "ärgerte" ihn Ancelotti mit seiner abschließenden Aussage: "Ich habe ihm gesagt, dass es sich um einen Notfall handelt. Mal sehen, was er dazu sagt, wenn er in der Innenverteidigung spielt, wenn das nicht mehr der Fall ist."

msc

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