Bundesliga

Bei Ono: Koller bremst sich selbst

Bochum: Japaner bleibt vorerst nur Joker

Bei Ono: Koller bremst sich selbst

Shinji Ono

Alle wollen Ono (li.) - nur VfL-Trainer Marcel Koller will noch warten. imago

Schon mit den ersten Ballkontakten hat Shinji Ono angedeutet, welche Verstärkung er für Bochum sein kann. Ein feiner Doppelpass mit Benny Auer beim 1:1, dann eine präzise Ecke, die Anthar Yahia zum Sieg ins Netz wuchtete - "er hat schon die Klasse bestätigt, die er im Training angedeutet hat", lobt Koller. "Er macht sehr viel richtig und bringt eine hohe Spielintelligenz mit. Das war schon in den ersten Einheiten zu sehen." Und das, obwohl dem 28-Jährigen nach einer Sprunggelenk-Operation im November die Spielpraxis fehlt und er zu Jahresbeginn in seiner japanischen Heimat nur Einzelübungen absolvieren konnte, weil die Urawa Red Diamonds noch nicht wieder mit dem Mannschaftstraining begonnen hatten.

Immerhin absolvierte er den Laktattest beim VfL mit "wesentlich besseren Ergebnissen", als Koller erwartet hatte. Dennoch wird Ono nicht alle Übungseinheiten in vollem Umfang mitmachen, sondern mit einem Spezialprogramm langsam aufgebaut. "Für 90 Minuten auf diesem Niveau reicht es noch nicht", betont Koller, und lässt bewusst offen, wann er den Japaner erstmals in der Startelf präsentieren wird. Also bleibt noch etwas Zeit, um auszutüfteln, wie die neue Mittelfeldraute künftig bestückt wird, wenn alle Kandidaten uneingeschränkt einsatzfähig sind. Sowohl Ono als auch Mimoun Azaouagh, der als "Zehner" begann, können direkt hinter den Spitzen, aber auch auf den Halbpositionen spielen. In Bremen komplettierten Zdebel, Dabrowski und Imhof das Vierer-Mittelfeld, allesamt eher Defensive. Die Suche nach der richtigen Balance - eine spannende Aufgabe für Koller.

Oliver Bitter