Champions League

Bayern-Plan lässt Lazio Rom leiden: "Wir haben Angst bekommen"

Torwart Reina übt leise Kritik

Bayern-Plan lässt Lazio leiden: "Wir haben Angst bekommen"

Die Bayern ließen die Lazio-Profis am Dienstag geknickt zurück - rechts Torwart Pepe Reina.

Die Bayern ließen die Lazio-Profis am Dienstag geknickt zurück - rechts Torwart Pepe Reina. imago images

Wie sie Lazio Rom knacken wollten, hatten die Bayern in den letzten Tagen nicht gerade für sich behalten. "Wir müssen vorne draufgehen und versuchen, den Ball früh zu gewinnen", hatte etwa Co-Trainer Miroslav Klose im kicker-Interview preisgegeben. "Gegendruck sind die Italiener nicht gewohnt."

Doch beim 1:4 im Champions-League-Achtelfinalhinspiel am Dienstagabend wirkten die Lazio-Profis zeitweise so, als hätten sie davon nichts mitbekommen. Sie spielten haarsträubende Fehlpässe (0:1, 9.), ließen eklatante Lücken (0:2, 24.) und leisteten sich folgenschwere Ballverluste (0:3, 42.; 0:4, 46.).

Trainer Inzaghi: "Wir hatten das Gefühl, dass wir ihnen wehtun können"

"Drei der vier Tore haben letztlich wir für sie geschossen. Auf diesem Niveau dürfen wir solche Fehler nicht machen", haderte Trainer Simone Inzaghi, der natürlich genau gewusst hatte, was die Bayern vorhaben. "Wir hatten das Gefühl, dass wir ihnen wehtun können, sobald wir ihr Pressing überspielt haben."

Genau das habe er mit der Mannschaft im Vorfeld trainiert, und gegen Atalanta Bergamo (3:1) in der Liga vor gut drei Wochen habe man es auch noch "hinbekommen", bilanzierte Torwart Pepe Reina bei "Sky Italia". "Aber diesmal nicht." Vielleicht, übte der Ex-Münchner leise Kritik, "hätten wir ab und zu einen langen Ball einstreuen können".

Inzaghi beklagt Nervosität - und den nicht gegebenen Elfmeter

Denn viel zu oft ließ das Bayern-Pressing Lazio leiden. "Wir wollten den Gegner früh unter Druck setzen, versuchen, dass sie möglichst Fehler machen", berichtete FCB-Trainer Hansi Flick vom erfolgreichen Matchplan. "Wir haben auch in der Höhe verdient gewonnen."

Dass hier eine Mannschaft, die seit 20 Jahren nicht mehr im Champions-League-Achtelfinale gestanden hatte, auf den amtierenden Klub-Weltmeister traf, war nicht zu übersehen. "Wir waren nervös", sagte Inzaghi, "nach dem frühen Rückstand haben wir Angst bekommen."

Dazu kamen ein paar unglückliche Umstände: Neben einigen Ausfällen ("Sie hatten auch welche, aber unsere waren folgenschwerer") ärgerte sich Inzaghi vor allem über den zu Unrecht nicht gegebenen Elfmeter in der 18. Minute, als Jerome Boateng Sergej Milinkovic-Savic foulte. "Das hätte das Spiel vielleicht verändert, aber heute lief nichts in unsere Richtung."

Jetzt will sich der Serie-A-Sechste erst einmal wieder um das Liga-Geschäft kümmern, um dann am 17. März "hoffentlich mit weniger Druck auf unseren Schultern und weniger Nervosität" (Inzaghi) zum Rückspiel in München anzutreten. Zu verlieren hat Lazio dann jedenfalls nichts mehr.

jpe