Brasilianisches Duell im Mittelfeld: Bayerns Zé Roberto gegen "Wölfe"-Kapitän Marcelinho. dpa
Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld tauschte im Vergleich zur 0:2-Niederlage in Cottbus viermal Personal aus: Jansen und Demichelis ersetzten van Buyten und Lahm, für Schweinsteiger begann der in der Liga gesperrte van Bommel, und für den wiederum im Pokal zwangspausierenden Rotsünder Toni spielte Podolski.
Wolfsburgs Trainer Felix Magath beließ es nach dem 1:0-Coup in Bremen bei einer Änderung: Santana kam für Hasebe zum Einsatz.
Es war gleich eine Menge drin in einer kurzweiligen Anfangsphase, in der die Bayern vor allem die Lufthoheit hatten: Klose (1., 9.) und der überall zu findende Ribéry, der den Ball vollkommen frei am Elfmeterpunkt sogar hätte stoppen können (2.), nickten mehr oder minder knapp am Tor vorbei. Unterbrochen wurde die Münchner Offensive von einem gefährlichen Konter des VfL, aus dem ein von Kahn gehaltener Freistoß Marcelinhos resultierte (6.).
Nach einer Viertelstunde ebbte der Angriffsschwung des FCB etwas ab. Wolfsburg stellte sich besser auf die Gastgeber ein, kombinierte bis zum gegnerischen Sechzehnmeterraum teilweise ansehnlich, war dort aber mit seinem Latein am Ende. Schwächen zeigte die Magath-Elf nach wie vor bei hohen Bällen: Benaglio musste gegen Lucios Kopfball-Aufsetzer erstmals sein Können zeigen (22.). Drei Minuten später die erste Strafraumszene des VfL, doch Gentner zögerte zu lange mit dem Abschluss. Dennoch war die VfB-Leihgabe der einzige Gästeakteur, der vor der Pause gegen die Bayern-Deckung um den überragenden Demichelis Duftmarken setzte (35., 40.)
Beim Rekordmeister kurbelte vor allem Ribéry über die linke Seite unermüdlich an, war der Initiator der besten Offensivszenen. Was fehlte, war nach etlichen gelungenen Angriffszügen einzig der finale Pass und die letzte Konsequenz im Abschluss. Van Bommels Knaller kurz vor dem Pausenpfiff war beim Schlussspurt des ersten Abschnitts eine der wenigen Prüfungen, die "Wölfe"-Keeper Benaglio auf den Plan riefen.
DFB-Pokal, Halbfinale
Ohne personelle Wechsel ging es nach Wiederanpfiff weiter. Das Bild blieb unverändert: Die Münchner im Vorwärtsgang, aber gegen defensiv sehr sicher stehende Magath-Schützlinge zunächst ohne Möglichkeiten.
Dies änderte sich nach exakt einer Stunde: Van Bommel störte Marcelinho vor dem Strafraum in der Vorwärtsbewegung entscheidend, Gentner konnte den Ball nicht kontrollieren. Klose spritzte dazwischen und steckte sofort durch zu Ribéry, der aus 14 Metern Benaglio tunnelte und die Führung erzielte.
Nur wenig später nutzte der 13-malige Pokalsieger einen weiteren Abwehrfehler der Gäste eiskalt: Nach Madlungs Querschläger flankte Jansen von links sofort in die Mitte. Podolski hielt den Fuß hin, Benaglio reagierte glänzend, konnte aber nur abklatschen, und Klose staubte aus kürzester Distanz ohne Mühe ab (66.).
Ex-Bayern-Coach Felix Magath reagierte mit der Einwechslung von Dzeko für Riether ein zweites Mal (68.), nach dem kurz vor dem 0:1 bereits Dejagah für Ljuboja gekommen war. Doch die Abwehr der Hausherren blieb im wahrsten Sinn des Wortes Herr im Haus und ließ bis zum Schlusspfiff keine klare Torchance der Gäste zu. Vielmehr waren die Münchner dem 3:0 viel näher als der VfL dem Anschlusstreffer. Podolski versäumte es, bei einer Doppelchance seinem Assist auch noch einen Treffer folgen zu lassen (80.).
Die Bayern haben in der Meisterschaft am Samstag das Spitzenspiel gegen Leverkusen vor der Brust, Wolfsburg das Nordduell gegen Hamburg.